Waters Of Life

Exploring Mythos, Divinity, Beings, and Ecology

Autorin: Saskia Baumgart

Dieser Beitrag ist ohne Paywall. Viel Spaß beim Lesen!

Die Association for the Study of Women and Mythology veranstaltete die Konferenz »Waters of Life« und brachte Forschende, Aktivist:innen und Künstler:innen zusammen, um das matriarchale Wissen wiederzubeleben. Die Konferenz fand in Syracus bei New York vom 5.-6. Mai 2023 statt.

Im Mai dieses Jahres war ich als Sprecherin zu der außergewöhnlichen Konferenz »Waters Of Life« nach New York eingeladen. Alle zwei Jahre veranstaltet der ASWM – »Association for the Study of Women and Mythology« – diese Konferenz mit dem Fokus auf weibliches, indigenes und mythologisches Wissen. Der Ansatz hierbei ist der Versuch einer Rehabilitation und Reintegration der Arten des Wissens, die in den letzten Jahrtausenden patriarchaler Gesellschaftsformen verloren gingen, systematisch unterdrückt sowie verbannt und massiv diskriminiert wurden. Die existenziellen Wissenslücken, die dadurch entstanden sind, gilt es nun wieder zu schließen.

Dieser Aufgabe hat sich der ASWM verschrieben, eine Vereinigung von vorrangig Frauen, Pionierinnen aus dem universitären Bereich Nordamerikas. Die Organisation befindet sich mit ihrer visionären wie richtungsweisenden Bildungs- und Forschungsarbeit direkt an der Schnittstelle von Wissenschaft und Spiritualität.

Selbst in der heutigen Zeit, die immer stärker die Trend-Thematik von Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit propagiert, ist diese Herangehensweise leider eine seltene Ausnahme. Noch immer erfordert dieser klare Standpunkt mit seinem existenziellen Bezug zum großen Ganzen entschlossenen Mut und eine komplexe multi-perspektivische Sichtweise, die Körper, Geist und Seele integriert. Da genau diese Perspektive über einen sehr langen Zeitraum nicht opportun oder salonfähig war, sondern massiv abgewertet und verbannt wurde – so wie sie es in vielen Feldern der Gesellschaft immer noch wird –, dauert es offenbar länger, bis sie in offiziell akademische Institutionen wieder einziehen darf.

Letztlich geht es hierbei darum, gesamtgesellschaftlich eine breitere Akzeptanz dafür zu schaffen, das kollektive Bewusstsein über eine rein materialistische Sichtweise hinaus zu erweitern. Von dieser essenziellen Erweiterung des menschlichen Geistes und seines immensen Potenzials hängt unsere weitere Überlebensfähigkeit entscheidend ab.

Insofern war es äußerst beeindruckend zu erleben, dass die Mehrheit der Sprecher:innen auf der Konferenz in Syracuse NY akademische Würdenträger:innen von Universitäten waren. Die meisten von ihnen stammen aus Nordamerika, den USA und Kanada. Titelthema der diesjährigen Konferenz war: »Wasser des Lebens«. Alle Sprecher:innen-Beiträge widmeten sich dem Phänomen Wasser und betrachteten aus mythologischer wie ökologischer Perspektive, im konkreten wie übertragenen Sinne, seine existenzielle Bedeutung für die Menschheit sowie für jegliche andere Lebensform der Erde.

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Die Grundlage meines Beitrags zur Konferenz als eingeladene Sprecherin/Performerin war mein Artikel »Die Stimme der Sirene – von weiblicher Stimmgewalt & (Ehr)Furcht«, der im März 2022 der Tattva Viveka erschienen war. Die Kombination einer konzertanten Vortrags-Performance mit einer zeremoniellen Interaktion, die ich dafür spontan – vor Ort und im Moment – entwickelt hatte, kam gut an. Sie brachte mir Rückmeldungen des Auditoriums mit berührenden und begeisterten Aussagen zur Wirksamkeit in den inneren Erlebnisräumen wie zu harmonisierenden bis heilsamen Effekten. Auch zur Abschlussveranstaltung der Konferenz, bei der durch die Assoziation an ausgezeichnete Akteurinnen Awards verliehen wurden, war ich eingeladen zu spielen. In dieser Schluss-Show sang auch eine irische Sängerin, Edel Meade, in ihrer gälischen Muttersprache von einer archetypisch universellen Geschichte des Frau-Seins. Anschließend beeindruckte die Sängerin und Aktivistin Guadeloupe Urbina aus Costa Rica und brachte das Publikum mit ihrer passionierten Energie zum Kochen. Eins ihrer besonderen Verdienste als Bühnenkünstlerin und Aktivistin war es, das Publikum in lateinamerikanischen Ländern in Rage wie in Begeisterungsstürme zu versetzen, als sie die weltweit schockierende Situation von Frauen mit einem Musiktheaterstück auf die Bühne brachte, das schließlich auch am New Yorker Broadway aufgeführt wurde. Annie Finch, eine New Yorker Universitätsgelehrte und Poetin, die ihre literarische Forschung u. a. den Hexenflüchen in Afrika widmet, gab eine spezielle Art der Slam Poetry Performance, eine Darbietung, wie man sie hierzulande nicht gewohnt ist.

Mit anderen Worten, hier betrat ich einen außergewöhnlichen Raum, geschaffen durch das Zusammentreffen außergewöhnlicher Menschen, die ihre Gaben ganz im Sinne der »Maternal Gift Economy«, der matriarchalen Geschenk-Ökonomie, austauschten. Tatsächlich gab es zu dieser spezifischen Wirtschaftsform matriarchaler Gesellschaften eine Spezialveranstaltung am Tage nach der Konferenz, initiiert durch die Organisation »Maternal Gift Economy«. Konkurrierendes Verhalten unter den eingeladenen Expert:innen aus dem universitären Bereich von Lehre und Forschung wie aus Kunst und Aktivismus war vor Ort nicht anzutreffen. Stattdessen gab es eine auffallend angenehme Präsenz der Verbundenheit, Kooperation und aufrichtigen Wertschätzung. Eine große Offenheit für die unterschiedlichen Arbeitsweisen, Themen und Ansätze bis hin zu Begeisterung und Neugier beherrschten die Szene. Der Wunsch und die Bereitschaft, sich voneinander berühren zu lassen und auszutauschen war deutlich. Ausschlaggebend wie richtungsweisend waren der gemeinsame Fokus auf eine höhere Ethik im Sinne der planetaren Verantwortung für Mutter Erde und einer Art der Lebensweise in bewusster gesunder Beziehung zu ihr. Diese sehr bewusste Haltung und Intention bestimmte klar Ausrichtung und Atmosphäre dieser Konferenz-Tage. Auch insofern war es eine weiterbildende wie heilsame Erfahrung, die wir in Syracuse, einer Stadt im Staat New York, erleben durften.

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Saskia Baumgart, Guadeloupe Urbina und Edel Meade

Viele der Referentinnen sind Wissenschaftlerinnen für Ur- und Frühgeschichte, Ethnologie, Philosophie, Kulturanthropologie, zum Teil spezialisiert auf Matriarchats-Forschung, und weisen eine beträchtliche Anzahl von Veröffentlichungen auf. Eine zentrale Fragestellung der Expert:innen war, welche Art der Gesellschaftsordnung vor der uns bekannten, offiziell überlieferten Historie des Patriarchats existent war, und zum zweiten, was die aktuell sich verändernde Gesellschaft sucht und braucht.

»Das Scheitern unserer einseitig konsumorientierten Gesellschaft ist unausweichlich.«

Dass das Scheitern unserer einseitig konsumorientierten Gesellschaft unausweichlich scheint und zur Bedrohung des Lebens geworden ist, schien Common Sense und parallele Schnittmenge im Bewusstsein der Anwesenden zu sein. Die Notwendigkeit, den verdrängten Teil der menschlichen Ur- und Frühgeschichte kennenzulernen, ist essentiell als Voraussetzung, um die Zukunft ganzheitlicher und damit nachhaltig überlebensfähiger gestalten zu können.

Kulturelle Funde in Form von Bildern und Symbolen, Textfragmenten und Geschichten aus den früheren Zeiten der Menschheitsgeschichte können uns heutigen Menschen wichtige Einblicke, tiefe Erkenntnisse und Inspiration geben.

Das Leitwort zur Veranstaltung sprach die 76-jährige Hallie Austen Iglehart, die sich 20 Jahre ihres Wirkens der Göttinnen-Forschung und damit der Rehabilitation urweiblichen Wissens widmete. Heute engagiert sie sich mit pionierhaftem Engagement für den Schutz der Ozeane. Sie ist eine Aktivistin für das Element des Lebens, das die Erde zu 80 Prozent einhüllt: das Wasser. Es ist nicht zufällig das Element, welches in sämtlichen Kulturen der Welt die Weiblichkkeit repräsentiert und den elementaren Stoff verkörpert, der Leben ermöglicht. Wasser steht nach C. G. Jung, aber auch in der 3000-jährigen Chinesischen Medizin und im Taoismus symbolisch für die Seele (im Lateinischen: Anima), wie auch für die Emotionen und den weiblichen Teil der Persönlichkeit. All diese Parameter sind im patriarchalen Geschichtszusammenhang vernachlässigt und unterdrückt. Das hat dramatische Konsequenzen für das Überleben der Menschheit hervorgebracht. Wir sind weit von der Lebensqualität einer nachhaltig friedvollen Kultur entfernt, und gleichzeitig haben wir immer größeren Bedarf danach. Das Bewusstsein um diese qualitativen Zusammenhänge wächst und breitet sich offenbar aus.

Die Referentin Maria Suarez Toro aus Costa Rica, eine bekannte und bemerkenswert mutige Journalistin und Aktivistin, die mit der indischen Physikerin, Aktivistin und Nobelpreisträgerin Vandana Shiva zusammenarbeitet, teilte mit uns ihre Vision. Ihr Wunsch ist es, die nächste Konferenz 2025 in direkter Kooperation mit Vandana Shiva in ihrer südamerikanischen Heimat stattfinden zu lassen. Im Kontrast dazu war es sehr schockierend zu hören, was die Vertreterinnen verschiedener Länder über die weltweit ansteigende Welle der Gewalt gegen Frauen und Weiblichkeit berichteten. Diese Gewalt hat sich in den letzten Jahren tatsächlich statistisch vervielfacht. Beispielsweise finden in einem aufgeklärten demokratischen Land wie Kanada Szenarien in der Öffentlichkeit statt, wo Frauen von unbekannten Männern mit Feuer attackiert werden. Diese Verbrennungen rufen Assoziationen und Erinnerungen wach, denn sie wirken erschreckend regressiv und »neo-inquisitorisch«. Sie sind ein Ausdruck ungehemmter Aggression und gewalttätiger Auswüchse, die Frauen und das Weibliche in der Welt bedrohen, erniedrigen und entmenschlichen. Hierin finden sich klare Anzeichen von Misogynie: Frauenhass – eine über Jahrtausende gewachsene Tradition, die wir gerne längst überwunden hätten.

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Douglas Cardinal, Blackfoot Elder und berühmter Architekt

Der einzige anwesende männliche Sprecher der Konferenz kam aus Kanada, vom indigenen Stamm der Blackfoot Nation in Alberta, ein 89-jähriger Ältester, der ein weltbekannter Architekt ist. Er hat einige der bedeutendsten Gebäude der USA und Kanadas entworfen. Aufgrund seiner indigenen Herkunft ist ihm ein ganzheitliches Wahrnehmen und Handeln selbstverständlich, was sich klar in seiner Bauweise spiegelt. Alle von ihm entworfenen Gebäude berücksichtigen die bewusste und respektvolle Verbindung zu Mutter Erde und durch diese ganz besonders die Beziehung zum Element Wasser. Da Nachhaltigkeit im Bauwesen gerade äußerst gefragt ist – als »neuer Trend«, der letztlich uralt ist, und sich in den wenigen Kulturen, die noch erdverbunden leb(t)en, erhalten hat –, richtete er 2018 eine große Architektur-Ausstellung auf der Biennale in Venedig aus. Es war faszinierend und inspirierend, diesem weisen alten Mann, einem wirklichen »Elder«, zuzuhören. Er sprach unter anderem von seiner großen Wertschätzung für das Weibliche in der Welt, über seine Dankbarkeit den Müttern und Großmüttern sowie seinen Ahninnen und ihren menschlichen Verdiensten gegenüber. Bemerkenswert war seine starke Bewusstheit auf persönlicher Ebene – für das, was er von ihnen bekommen hat, wie auch für die Klarheit in Bezug zu der komplexen kollektiven Thematik in der Welt. Mit anderen Worten, seine klar reflektierte patriarchatskritische Haltung als Mann, zumal ein Mann dieser Generation, war bemerkenswert.

Hier wurde die weltweit existierende Diskrepanz deutlich, die darin besteht, dass sich für weibliche Errungenschaften und Lebensleistungen kaum offizielle Würdigungen finden lassen, zumindest in der offiziellen menschlichen Geschichtsschreibung der letzten Jahrtausende. Mit seiner beispielhaften Referenz zeigte er eine positive Alternative zum landläufig verbreiteten »Mother Blaming/Mother Shaming« auf, bei dem auch unsere vermeintlich aufgeklärte westliche Welt keine Ausnahme bildet.

Ein wunderbares Ritual der Konferenz bestand in der Einladung an die Teilnehmenden, jeweils Wasser aus ihrer Heimat mitzubringen, um es in einer gemeinsamen Schale zusammenfließen zu lassen und es dann in einer konzertierten zeremoniellen Aktion an das Flusswasser des Eriekanals zu übergeben. Diese bewegende Aktion war eine starke Geste der Verbundenheit, ganz im Sinne der Natur des Wassers, wie auch des Lebens, als eines Kreislaufs, der uns alle verbindet und durchströmt. Auftakt und Vorspiel der Konferenz war eine Exkursion zu den historischen Stätten unweit der Stadt, wo im Namen der Frauenbefreiung und Geschlechtergerechtigkeit die Geschichte der Suffragetten begann: zur »Women`s Hall Of Fame« in Seneca Falls. Den mutigen Aktivistinnen und Aktivisten der ersten Stunde ist an diesem Ort mit einem beeindruckenden Museum und den ehemaligen Wohnhäusern dieser Held:innen, die besichtigt werden können, ein Denkmal gesetzt worden.

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Harriet Tubman, legendäre Aktivistin für die Befreiungsbewegung der Sklaven

Rahmen dieses historischen Ausflugs waren wir auch im früheren Wohnhaus von Harriet Tubman. Sie war eine legendäre Aktivistin für die Befreiungsbewegung der Sklaven, zu denen sie ursprünglich selbst gehörte. Nach ihrer erfolgreichen Selbstbefreiung setzte sie sich ihr ganzes Leben für die Befreiung anderer ein. Hollywood würdigte ihr Lebenswerk vor wenigen Jahren mit dem Film »Harriet«. Bereits zu Lebzeiten erlangte sie im Kampf für die Freiheit Berühmtheit. Später engagierte sie sich in der Frauenbewegung für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Ihre fast übermenschlich starke Ethik und ihr außergewöhnlicher Mut waren direkter Ausdruck und Resultat ihrer intensiv erlebten Spiritualität, wie sie immer wieder selbst betonte. In Zeitzeugnissen beschreibt sie ihre Initiation in ein Einheits- oder Gottesbewusstsein, ausgelöst durch ihre traumatischen Erfahrungen als Sklavin, die von Geburt an der Willkür und Gewalt ihrer weißen Herrschaft ausgeliefert war. Hier, an diesem Ort war historisch der direkte Zusammenhang der Bewegung der Sklavenbefreiung und der Frauenbewegung deutlich. Hier flossen vor über 150 Jahren die beiden Strömungen zusammen, beeinflussten und stärkten sich gegenseitig.

Das Eintauchen in diese unsere gemeinsame Vergangenheit als Menschheit mit langer Geschichte ist nicht nur äußerst schockierend, sondern auch sehr erhellend. Vermutlich und hoffentlich kann uns diese bewusste Auseinandersetzung davor bewahren, unbewusst in alte überholte Strukturen von Abhängigkeit und Sklaverei zurückzufallen. Freiheit ist immer noch ein hehres Gut, eine hohe menschliche Leistung, im sportlichsten aller Sinne. Wir sollten unsere kollektiven Erfahrungen zum weiteren Lernen nutzen, um uns auf die nächste evolutionäre Ebene fortzuentwickeln. Diese könnte darin bestehen, endlich friedensfähiger zu werden – liebevoll im Umgang mit uns selbst wie anderen und wertschätzend allem Leben gegenüber. Dafür braucht es eine neue Haltung, die die »Weichheit« – und damit die Weisheit des Wassers – respektiert, eine Haltung aus der Bewusstheit um die Macht dieses Elementes, letztlich als entscheidend über Leben und Tod.

Im »Tao te King«, dem Weisheitsbuch des Taoismus, heißt es: »Wasser ist härter als Stein, denn es überwindet jedes Hindernis.« Es ist nur eine Frage der Zeit. Diese Zeit ist uns immer weniger gegeben, was den Prozess des Aufweichens begünstigen oder die Verhärtung vorantreiben kann. Zweiteres führt offenbar zum Kollaps.

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Blick in den Konferenzraum

Als die Konferenz zu Ende ging, erfuhren wir von den großen Waldbränden in Kanada. Kurz darauf, wieder zurück in Berlin, las ich von den Zuständen in New York City, wo die Stadtbewohner aktuell aufgefordert wurden, ihre Häuser aufgrund der Gefahr einer Vergiftung durch die Rauchschwaden dieser riesigen Feuersbrünste möglichst nicht zu verlassen. Die Bilder in den Nachrichten sahen apokalyptisch aus. Mir erschien es, nach meinem Besuch auf der Konferenz zum Wasser, wie die Ironie des Schicksals und auf mythologischer Ebene wie die Erscheinung der apokalyptischen Reiter. 

»Mutter Erde ruft nach einem Gleichgewicht der Polaritäten von Yin und Yang.«

Aus indigener Perpektive betrachtet würde ich sagen: Mutter Erde ruft nach einem Gleichgewicht von Wasser und Feuer, was niemals nur biologisch-physikalisch gemeint ist, sondern den geistig- seelischen Ausgleich der Polaritäten von Yin und Yang in uns adressiert.

»Aus weiblicher Blickrichtung würde ich nach einer stärkeren Präsenz der weiblichen Stimme und ihrer vervollständigenden Perspektive für alle Erdbewohner rufen.«

Aus weiblicher Blickrichtung würde ich nach einer stärkeren Präsenz der weiblichen Stimme und ihrer vervollständigenden Perspektive für alle Erdbewohner rufen. Diese Richtung ist stark von Beziehung und Bezogenheit geprägt. Beziehungsfähigkeit und -stärke werden dringend gebraucht, um unsere Verbindung zum Lebendigen und damit zur Seele, der Anima in Allem, mit ihren lebensspendenden Gewässern nicht zu verlieren. Als singende Sirene rufe ich nach der Courage, der Stimme des Herzens und seiner Intelligenz, die mit den universellen Feldern des Wissens verbunden ist. Ihr gilt es zu lauschen und Ausdruck zu verleihen – ihrer innewohnenden Weisheit und der Kraft, Leben zu geben und Leben zu erhalten. Aus Liebe zur Schöpfung, zur ureigenen wie zur gemeinsamen Ko-Kreation, die wir täglich neu erschaffen und mitweben am Großen Ganzen.

AHOAmenAWoMen.

Zur Autorin

Saskia Baumgart arbeitet künstlerisch und klang-heilerisch mit Musik, Gesang und Stimme. Die gebürtige Berlinerin ist in Gesang, Musiktherapie und Somatic Movement Arts (Tanz, Bewegungs-Kunst und Heilung) ausgebildet, sowie in schamanisch-spiritueller Arbeit, unter anderem durch diverse Aufenthalte bei indigenen Kulturen (Amazonas, Mongolei, Nord-, Südamerika). Musikerin solo als Sasperella, mit ihrer Band Magic of Sound und dem iranischen AWA Trio.

Bildnachweis: © Saskia Baumgart u.a

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