Faisal Muqaddam

Faisal Muqaddam – Gott, Sein und der Mensch

Eine Betrachtung der individuierten Gottheit

In diesem Beitrag beschreibt Faisal Muqaddam, der Begründer der Diamond Logos Academy, wieso wir nach dem Erwachen zum essenziellen Selbst (Point of Light) als individuelles Ich erhalten bleiben. In der weiteren Hinwendung zu Gott, wie Faisal sehr persönlich schildert, kann schließlich göttliche Liebe erfahren werden, die das tief sitzende Gefühl von Verlassenheit erlöst und die Verantwortlichkeit in der von uns erschaffenen Welt aufzeigt.

Wir sprechen heute über ein sehr breites, bedeutendes Thema, über das Absolute, über Gott und unsere Aufgabe hier. Dies kann verwirrend sein, weil es so viele Religionen, Systeme und Lehrer gibt und sie jeweils so unterschiedliche Ansichten haben: In welchem Universum, in welcher Schöpfung leben wir, woher kommen wir, um was geht es überhaupt!?

Meinem Gefühl nach sind viele Denkansätze in einer einzigen Perspektive stecken geblieben: das Sein oder Absolute als Alpha und Omega, als Quelle, Schöpfer, Manifestor, Ein und Alles, was auf sehr subtile Weise zu einer Negation der Individualität führt – eine Leugnung des persönlichen Wesens, eine Negation von dir und mir. Es wird so viel über den Ozean (die unpersönliche Quelle) und sehr wenig über den Fisch (das individuell persönliche Selbst; Ergänzungen vom Übersetzer) geredet, ja, der Fisch wird als irreal betrachtet, als reine Manifestation des Ozeans: Wir seien nichts weiter als eine Manifestation des Seins.

Kürzlich habe ich einen Vortrag einer dieser neuen Lehrer gehört. Er glaubt, er habe endlich herausgefunden, dass es keine Individualität gebe und Individualität eine Illusion sei, die sich letztendlich im Sein auflöst – was im Übrigen alle Vertreter der Nichtdualität glauben. Seine angeblich neue Entdeckung besteht darin, dass sich das große Sein als Individualität manifestiert, als unterschiedliche Individualitäten, und jede Individualität wiederum als eine Seele oder ein Selbst.

Diese besondere Form des Bewusstseins erkundet nun die Existenz und kehrt dann zum Ozean des Bewusstseins zurück. Indem es Wissen und Erfahrung mitbringt, lernt das Große Sein oder Gott über sich selbst. Dieses Konzept ist natürlich nichts Neues, sondern lediglich eine Erweiterung der nichtdualistischen Perspektive, dass das Absolute alles ist, das alles von daher stammt und sich darin auflöst. Meine Sichtweise, die ich hier teilen möchte, ist fast genau das Gegenteil.

Viele Jahre lang war auch ich ein »Absolutist« (ein Vertreter der Nichtdualität). Ich dachte, das Sein tut die Dinge. Dies stellte jedoch irgendwann eine ziemliche Herausforderung für mich dar. Wenn nämlich das Sein die Dinge tut, dann habe ich keinen freien Willen. Ich bin nur Produkt, ja, sogar Opfer seiner Absicht und Vorstellungskraft. Es kann mit mir machen, was es will. Nehmen wir zum Beispiel an, das Sein hat bisher nicht die Erfahrung gemacht, ein Mörder zu sein, und manifestiert sich daher als Mörder, Vergewaltiger, Kriegsverbrecher. Es wird zu einer bestialischen Kreatur, um etwas über dieses bestialische Kreatur-Sein zu lernen. Und ist dabei gleichzeitig das Opfer, denn es wird auch zu dem kleinen Mädchen oder der Frau, die getötet und vergewaltigt wird, oder zu Völkern und Ländern im Untergang. Es ist Sein, das sich in verschiedenen Formen manifestiert, um etwas über sich zu lernen. Es will nicht nur über Liebe lernen, sondern auch über Grausamkeit. Wenn es so wäre, vergewaltigt das Sein also jetzt die Erde, vernichtet Millionen, Milliarden von Insekten und Tieren, verschmutzt das Wasser und die Luft. Und zwar auf sehr subtile Weise, ohne sich zu erkennen zu geben oder Farbe zu bekennen. Als wollte das Sein uns mitteilen: »Ich habe nichts damit zu tun, ich bin nur ein Ausdruck Gottes. Gott hat mich so gemacht. Ich kann daran nichts ändern, ich möchte vernichten, ich möchte stehlen. Ich möchte all diese zerstörerischen Dinge tun, unter denen die Menschheit leidet, weil Gott das will.« Doch wenn ich mich konsequent auf diese Sichtweise einlasse, stoße ich auf enorme Herausforderungen und Schwierigkeiten.

Ich erinnere mich an den Moment, als ich 1986/87 meine alten Freunde und unsere gemeinsame Schule (Ridhwan) verließ, der ich angehörte. In meinem Wesen, in meiner Seele gärte es: »Ist das Absolute wirklich das, was alles tut? Wenn mein Leiden durch das Absolute verursacht wird, bin ich Opfer.« Es ging mir nicht gut damit. Ich entschied mich dazu, fortan weder ein »Absolutist« zu sein noch ein Anhänger des Diamantwegs. Dies sind alles nur Anschauungen, sagte ich mir, und: »Ich spiele und jongliere mit dem Verstand. Was wäre, wenn ich das alles sein lasse? Gibt es etwas anderes?«

Faisal Muqaddam

Als ich alles aufgegeben hatte, fiel ich in eines der tiefsten Löcher meines Lebens. Ich nenne es Abgrund, ich war im Nirgendwo. Weder im erleuchteten Feld noch im Nirwana. Ich war nicht im Absoluten, nicht im Bewusstsein, nicht in einem wachen Zustand, nicht in Segnungen und Manifestationen, nicht in der Weisheit und dem Lernen.

Dieser Zustand dauerte ungefähr ein Jahr an, von 1986 bis Weihnachten 1987. Zu Weihnachten hörst du, wie die Menschen Christus, Gott, anrufen und beten. Daher hallte »Gott« in meinem Kopf wider – wie ein Fremdwort. In meinem Herzen jedoch ertönte auf einmal eine Botschaft: »Bete zu Gott!« Ich erinnere mich an das Gefühl, als wäre etwas in mir aufgebrochen, das sich bis zu diesem Moment noch nie geöffnet hatte. Ich hatte ja 1976 die Realisierung (Erleuchtung) erfahren, mit der anschließenden Öffnung und Entfaltung des essenziellen Bereichs, eines Reichtums jenseits aller Vorstellungskraft. Dennoch schaffte ich es in diesen zehn Jahren (zwischen 1976 und 1986) mit einer außerordentlichen Raffinesse, etwas Persönliches zu umgehen und zu verhindern, dass eine unerträgliche, eine narzisstische Wunde, die auf einmal drohte, offengelegt wurde. Bei dieser narzisstischen Wunde ging es nicht darum, dass sie von meiner Mutter oder meinem Vater stammte, es ging nicht um den üblichen Narzissmus, sondern um eine Wunde in meiner Seele, nicht in meiner Ich-Identität. Etwas tief in meiner Seele war so verletzt, dass diese Wunde freigelegt worden wäre, wenn ich Gott angerufen hätte.

»Ich fühlte mich von Gott verwundet.«

Als ich schließlich doch anfing, Gott anzurufen, ihn anzuflehen, stiegen Tränen in meiner Seele auf, Tränen, die ich bis dahin nie berührt hatte. Ich fragte mich, was da vor sich ging. Es war nicht die übliche Verletzung, die in meinem System gespeichert war. Es gab etwas Altes in meiner Seele. Als ob in meiner Seele, wenn sie nach Gott greift, etwas Schmerzhaftes erwachen würde. Als sich dieser Schmerz zeigte, weinte ich zwei, drei Tage lang. Offenbar verband mich die Weihnachtsnacht, die Kumulation des Weihnachtsbewusstseins aller, das Gebet für Christus, den Gott in Menschengestalt, mit diesem Strom, mit dieser Entität. Ich fühlte mich von Gott verwundet. Ich fühlte eine immense Wut aufsteigen – und diese Wut war gegen Gott gerichtet. Ich wollte Gott, sein Königreich und alles, was er geschaffen hatte, in die Luft jagen. Ich war überrascht und weinte gleichzeitig: »Warum hast du mich verlassen? Ich bin wütend auf dich, ich trotze dir, ich lehne dich ab. Und ich bin stolz, du wirst mich niemals brechen. Gleichzeitig bin ich gebrochen, warum siehst du das nicht? Ich kann nicht vor dir knien, ich kann mich nicht vor dir verneigen.« Ich war überrascht, wie viel Schmerz und Sehnsucht nach Gott es in meiner Seele gab und dass sogar meine Rebellion nur eine Form der Liebe war. Eine Negation der Liebe, aber immer noch Liebe.

Als ich vollkommen wahrhaftig mein Gebrochen-Sein und meinen Trotz zugab, erreichte ich äußerste Ehrlichkeit. »Gott, ich hasse dich, aber verlasse den Raum nicht! Ich gehe vom Fenster weg, aber du bleibst bitte.« Es war eine Art Liebesbeziehung. So anders als alles, was ich jemals erfahren hatte. Als ich das erkannte, beruhigte sich etwas in mir ungemein. Ich fing an zu beten: »Gott, ich möchte wissen, was bist du? Bist du das Absolute? Bist du das, was alle – die Buddhisten und alle anderen – sagen: die höchste Intelligenz, das höchste Wesen, das alles tut? Oder bist du etwas anderes? Existierst du oder nicht? Wenn du existierst, was bist du? Wenn ich so schlecht bin, dass ich deiner Anwesenheit nicht würdig bin, zeige dich bitte und sage mir: ›Du bist aus dem Spiel, hau ab!‹ Dann weiß ich zumindest, dass du existierst und dieser einzigartigen Serenade – diesem ultimativen Abendständchen eines Liebhabers für seine Angebetete – entstammst. Diesem Beziehungsfeld. Nicht als einzelnes Objekt, sondern als genau jenes Beziehungsfeld im Ganzen.«

Als ich an diesem Punkt anlangte, zeigte sich – so erinnere ich mich – eine göttliche Gegenwart, eine göttliche Entität. Es war nicht das Absolute, es war eine Person. Und diese Person hatte eine menschliche Form, aber nicht aus Fleisch, sondern aus Geist, aus Licht, geschaffen aus sehr verdichtetem Material wie Juwelen, Diamanten, Kristalle, Gold. Eine sehr verdichtete Juwelenentität von außerordentlicher Pracht und Herrlichkeit.

»Als ich jedoch in der Gegenwart dieses Einen war, verbeugte sich jeder Knochen in mir mit größter Anmut, mit größter Liebe.«

Ich bin wundervollen hohen Wesen wie dem Karmapa, dem Dalai Lama, dem Qutb (einem Sufi-Lehrer) begegnet. Und wenn du sie und ihre Gegenwart wirklich fühlst, berühren sie dich in einer Weise, als würde deine Seele zu ihrer vollen Potenzialität und Evolution erwachen. Als ich jedoch in der Gegenwart dieses Einen war, verbeugte sich jeder Knochen in mir mit größter Anmut, mit größter Liebe. Es war, als würde man das Erhabenste sehen. Der vollendete Mensch, der göttlich ist, ist menschlich göttlich. Und du fühlst, dass dieses Wesen, diese Entität, diese Seele ihre einzigartige Stellung nicht wegen der Geschichten über Gott als das Höchste erreicht hat. Nein, diese Entität – oder dieser Gott – hat diese Stufe durch das erreicht, was du und ich durchmachen: durch einen ungeheuren Kampf mit der Existenz, durch Evolution und Lernen. Dies ist eine Seele, die gereift ist, die sich entwickelt, gelitten hat, so wie du und ich leiden.

»Das Problem mit euch spirituellen Leuten ist, dass ihr einen besiegten Gott, einen gebrochenen Gott nicht akzeptiert.«

Ich erinnere mich daran, wie ich vor einigen Jahren in einem europäischen Kloster arbeitete, wo diese ehrwürdige, einzigartige Nonne lebte. Als wir uns eines Abends unterhielten, fragte sie mich, was wir unterrichten. Ich antwortete, wir würden über das Sein lehren, über das großartige, unzerstörbare Alpha und Omega, so wie der Vater im Christentum. Ihr Kommentar: »Das Problem mit euch spirituellen Leuten ist, dass ihr einen besiegten Gott, einen gebrochenen Gott nicht akzeptiert.«

Das war so tief berührend, weil sie damit auch über den gefallenen Menschen sprach. Die menschliche Seele, der Mensch ist dasselbe wie diese göttliche Entität! Dieser Göttliche – ich nenne ihn Göttlicher Gebieter – hat all das durchgemacht, was wir durchmachen. Mit der Erfahrung, am Kreuz zu weinen, besiegt und gebrochen: »Warum hast du mich verlassen?« Jesus Christus‘ Geschichte ist für mich ein Beispiel für die Geschichte des gefallenen Gottes, der du und ich ist. Wir sind diese Entitäten, diese Seelen, diese Wesen. Und diese Seelen und Wesen sind Götter und Göttinnen. Aus diesem riesigen Feld erschaffen wir jenes magische Sein. 

Es gibt ein Buch mit dem Titel »Die Natur des Geistes«, ein kurzes Interview mit dem Dalai Lama; zum ersten Mal spricht da ein Buddhist über Entität und Individualität. Dem Dalai Lama zufolge haben die tibetischen Buddhisten – im Unterschied zu den Hindus oder Buddhisten anderer Richtungen – ein Menschenbild, bei dem der Mensch an sich arbeitet und sich entwickelt. Und wenn er den Moment der Erleuchtung erreicht, verschmilzt er mit dem erleuchteten Sein, mit dem Feld, mit Moksha. Dieses löst sich auf und wird eins mit ihm. Die tibetischen Buddhisten glauben also, dass der Mensch an sich arbeiten, sich entwickeln und dieses Feld erreichen kann, seine Individualität aber gleichzeitig erhalten bleibt.

Als der Buddha das Maha Samadhi – oder Maha Nirwana – betrat, löste er sich nicht auf. Vorübergehend gab es zwar einen Verlust an Individualität, aber später erwachte er als erleuchteter Buddha, als erleuchtete Person. Als Mensch, der die Natur des erleuchteten Geistes erkannte, löste er sich von all diesen Konzepten, einschließlich des Konzepts, dass das Absolute Dinge tut.

Faisal Muqaddam

Wir tun also die Dinge, wir füllen den Geist mit Konzepten und Visionen. Und der Geist verwirklicht das. Wenn ich ein Heiliger sein will, kann ich ein Heiliger sein. Wenn ich ein Serienmörder sein will, kann ich ein Serienmörder sein. Es ist nicht das Absolute, das mich zwingt. Es liegt an dem, was mir passiert, es liegt an meiner Unwissenheit, meinem Karma, meiner Verzerrung, meiner Wut, meinem Schmerz.

Anzunehmen, das Sein tue etwas, bedeutet, dem Sein etwas hinzuzufügen, das nicht der Natur des Seins entspricht. Das Sein ist kein Handelnder. Es ist ein riesiges Spiegelungssystem. Wir interagieren mit diesem Sein, und dieses Sein spiegelt, was wir beabsichtigen, was wir sagen oder tun. Wir sind diejenigen, die dieses riesige Feld aktivieren. Der Prozess, wie wir unseren Verstand mit Wissen, Visionen oder Inspiration programmieren, ist derselbe Prozess, mit dem wir den kosmischen Geist programmieren. Der kosmische Geist wird durch unsere Gedanken, unsere Absichten und unser Handeln programmiert. Das Absolute ist also nicht das ursprünglich Handelnde. Es ist nicht so, dass es Liebe erfahren möchte und deswegen Romeo und Julia erschaffen hat, die sich verlieben, damit es etwas über Liebe lernt. Nein, Romeo und Julia haben sich verliebt. Sie sind zwei menschliche Wesen, und sie füllten das Feld mit dem Wissen um Liebe. 

Meinem Verständnis zufolge geht es bei dem spirituellen Weg zur Erleuchtung wie auch der Erleuchtung selbst um die Funktionsweise des Mind, des Verstandes, und dessen Inhalt. Unser Verstand ist wie ein Fernseher, und es ist so viel los, dass wir nicht einmal seine Natur kennen. Erleuchtung bedeutet, all das zu sehen, auszusortieren und letztlich frei davon zu sein. In der Diamond-Logos-Lehre (Name der Schule von Faisal Muqaddam, Anm. d. Red.) erkennen wir, dass unsere Konditionierung in der Kindheit den Verstand erfüllt und uns unfähig macht, seine Natur – Leuchtkraft, Glanz, Einfachheit, Offenheit – zu erkennen. Indem wir mit unseren psychologischen Problemen arbeiten – gleichgültig, ob emotionaler, mentaler oder physischer Natur –, erlangen wir letztendlich unsere Befreiung, unsere erleuchtete Natur.

Befreiung oder Erleuchtung reichen dem Menschen jedoch nicht aus. Es gibt eine Fortsetzung, den Weg der Erlösung. Er hat damit zu tun, welchen Weg ich gehen soll und wie der Weg gegangen wird. Oder, wie die Indianer sagen: »Wenn der Adler fliegt, hinterlässt er keine Spuren.« Wie kann meine Seele in dieser Existenz navigieren? Es geht nicht nur darum, erleuchtet zu sein, sich frei zu fühlen und jeder Idee nachzugehen, die ich über das Absolute oder über mich haben möchte. Das Absolute, dieser Verstand ist so mächtig, dass du daraus alles erschaffen kannst, was du willst: Engel und Teufel, Verzerrungen und Ruhm.

»Wenn du dich mit dieser Entität verbindest, kannst du Richtig von Falsch unterscheiden.«

Sich mit dieser Entität, mit dem hohen Wesen zu verbinden, bedeutet, die Einweihung zu erlangen oder den Weg der Erlösung zu gehen. Deshalb sagen die Christen, dass die Erlösung durch Christus kommt, durch Christus als Verkörperung dieser Entität. Wenn du dich mit dieser Entität verbindest, kannst du Richtig von Falsch unterscheiden. Du machst nicht das Falsche richtig, du machst das Richtige richtig. Und sofern du in die Irre gehst, erhältst du Emanation und Führung von Ihm sowie den höheren Wesen, die um dich herum sind.

Wir sind mehr als unser Sein. Wir sind nicht nur der Ozean, wir sind auch die einzigartigen Fische im Ozean. Es ist nicht so, dass die Fische den Ozean mit bestimmten Informationen und Erfahrungen füttern, damit der Ozean sich gut fühlen kann. Nein, jeder Fisch hat eine Aufgabe, entwickelt sich. Jede menschliche Seele kommt mit einem bestimmten Wunsch hierher, dieses oder jenes zu tun. Unsere Aufgabe und unsere Herrlichkeit bestehen darin, dass wir dieses Königreich geschaffen haben. Wir haben nur vergessen, wie wir es geschaffen haben, und wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Deswegen überlassen die meisten Menschen alles Gott, alles Allah. So wird dann auch die Zerstörung des Waldes als Gottes Wille hingestellt, statt dass wir uns für den Wald einsetzen.

Diese Erde ist das Ergebnis der Herrlichkeit Gottes, der Intelligenz, der Weisheit, der geschickten Mittel, über Milliarden von Jahren hinweg. Und wir müssen uns darum kümmern. Wir müssen aufeinander aufpassen, anstatt es nur an das Sein zu delegieren. Wir sind verantwortlich. Gott zu sein, ist eine immense Verantwortung. Gott ist ein Schöpfer, was bedeutet: Auch ich erschaffe Unordnung, auch ich erschaffe Herrlichkeit. Je mehr ich erwacht und erleuchtet bin, umso mehr bin ich in Kontakt mit dieser Entität Gott und den höheren Wesen, die mit ihm sind, und umso besser kann ich navigieren. Aber die Verantwortung bleibt in meiner Hand. Wir sind alle verantwortlich.

Der Text beruht auf dem Interview »God, Being and the Human«, das Michelle Pearce im Februar 2020 mit Faisal Muqaddam führte.

Faisal Muqaddam

Zum Autor

Faisal Muqaddam ist Begründer der Diamond-Logos-Lehre und -Akademie. Seit den 1970er-Jahren unterrichtet er, hält Vorträge und veranstaltet Seminare im Nahen Osten, in den USA und Europa. 

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