Abbas Schirmohammadi

Abbas Schirmohammadi und Stefan Goedecke – Ich entscheide mich für die Kraft des Friedens!

So funktioniert Vergebungsarbeit

Weitaus wichtiger als die körperliche Gesundheit ist die psychische Gesundheit. Deshalb ist es wichtig, die eigene/n Psyche und Gefühle in einer lebensförderlichen Verfassung zu halten. Insbesondere Groll kann negative Folgen für uns selbst haben. Vergebungsarbeit kann Groll und andere negative Energien neutralisieren. Mit einer praktischen Anleitung zur radikalen Vergebung.

Das Wissen um die Bedeutung der Vergebungsarbeit zieht in jüngster Zeit immer weitere Kreise. Ohne Vergebung können wir uns nicht weiterentwickeln. Selbst wenn wir meinen, zu vergeben, scheint es so, als drehten wir uns im Kreis. Wir erschaffen fortlaufend neue Umstände, die das Potenzial zu einer erneuten Vergebung haben. Die Vergebungsarbeit, richtig angewendet, ist unumgänglich und weitaus wichtiger, als wir uns vorstellen können. Wollen wir Frieden, Freude und beständiges Glück in uns und der Welt erfahren, kommen wir an der Vergebung nicht vorbei.

Was bedeutet Vergebung für uns?

Wenn wir etwas zu vergeben haben, ist uns Schlimmes passiert und unser Vertrauen in das Leben, in die Menschen, in uns selbst ist abhandengekommen. Etwas oder jemand hat sich unserer Meinung nach an uns schuldig gemacht. Wir wurden verletzt und machen andere oder uns selbst dafür verantwortlich, wie wir uns jetzt fühlen. Vergebung ist ein unangenehmes Thema. Es bedeutet, hinzusehen, offen unsere Verletzungen und Gefühle wahrzunehmen. Wo hadern wir mit dem Schicksal? Wo halten wir lieber an Urteil und Leid fest, als uns selbst oder anderen zu vergeben? Diese vermeintliche Opferhaltung nähren wir mit unbewussten Strategien: 

  • Wir ärgern uns und beschuldigen den anderen.
  • Wir lenken uns ab und verdrängen.
  • Wir ziehen uns mit unserem Groll zurück.
  • Wir verharmlosen und erwecken den Anschein, alles sei gut.

»Es erfordert Mut, uns nach innen zu wenden, unsere Rollen aufzudecken und sich dem Schmerz zu stellen. «

Wir leben weiter mit unseren kleinen und größeren Dramen. Wir bewerten sie und suchen Zeugen, die uns recht geben. Dies ist die gängige Praxis. So nähren wir das Verletzt-Sein und halten uns darin auf. Wir wollen vergeben, aber nicht vergessen. Es erfordert Mut, uns nach innen zu wenden, unsere Rollen aufzudecken und sich dem Schmerz zu stellen.

Wenn wir nicht vergeben …

Das Leben hält ständig Verletzungen für uns bereit. Unerfüllte Erwartungen, Ärger in der Beziehung, am Arbeitsplatz, in der Familie, Krankheiten, das Weltgeschehen oder der Glaube bzw. die Angst vor dem eigenen Versagen. Wir fühlen uns als Opfer und verlieren unser Gleichgewicht. Dieser Unfriede beruht auf Schuldzuweisung. Er erzeugt destruktive Energien, die uns viel Lebenskraft entziehen. Unser Alltag und unser körperliches Wohlbefinden werden belastet. Wir suchen die Schuld bei anderen oder uns selbst. Indem wir gedanklich in alten Geschichten verweilen, halten wir an der Vergangenheit fest. Wir fühlen uns als Opfer der Umstände, als Opfer anderer Menschen, als Opfer unserer Gedanken.

»Das Leben hält ständig Verletzungen für uns bereit.«

Das Gefühl, in einem Teufelskreis gefangen zu sein, nimmt viel Raum ein. Es verdrängt unsere Lebensfreude und Inspirationen. Beziehungen leiden, auch körperlich leiden wir. Wir tragen durch Nichtvergebung einen Rucksack schwerer Steine mit uns. Derjenige, dem wir nicht vergeben, ist sich dessen oft gar nicht bewusst. Wir schaden in erster Linie uns selbst. Mit jedem Festhalten an Groll verurteilen wir uns selbst. Die Ketten, die wir durch unser Urteil anderen anlegen, indem wir nicht vergeben, sind in Wirklichkeit unsere eigenen. Und die Ketten, die wir uns aufgrund unserer Selbstverurteilungen selbst anlegen, ziehen wir mit jedem Urteil fester zu. 

Bratislava, Slovakia. 2018/5/22. A relief sculpture of Jesus Chr

Wenn wir vergeben …

Die Vergebungspraxis hat eine enorme Bedeutung. Wir können nicht gesund sein, wenn unser Körper mit negativen Energien wie Wut, Ärger, Groll, Depression, Schuld oder Trauer verstopft ist. Die Lebensenergie muss frei fließen. Erst dann können wir unsere Lebensfreude, unsere Gesundheit, unsere Ausgeglichenheit und gute Beziehungen aufrechterhalten. Bei einer Kampagne für Vergebungsforschung stellte Loren Toussaint eine Studie mit 200 Probanden vor. Die Menschen, die aktiv Vergebung praktizierten und ihren Groll losließen, hatten

  • einen niedrigeren diastolischen Blutdruck
  • niedrigere Kortisolwerte
  • kaum mehr Rückenschmerzen
  • einen besseren Schlaf 
  • kaum noch Kopfschmerzen oder Depressionen.

»Wir können nicht gesund sein, wenn unser Körper mit negativen Energien wie Wut, Ärger, Groll, Depression, Schuld oder Trauer verstopft ist.«

Weitaus wichtiger als die körperliche Gesundheit ist die psychische Gesundheit. Ist man auf dieser Ebene stabil, kann sich körperliche Gesundheit einstellen. Beziehungen erfahren tiefgreifende Heilung, wenn wir bereit sind, jeglichen Groll umzuwandeln und heilen zu lassen. Solange wir etwas zu vergeben haben, können wir nicht wirklich glücklich und präsent im Augenblick sein. Wir alle sind mehr energetisch miteinander verbunden, als wir uns vorstellen können. Jeder Gedanke manifestiert sich und zeigt sich in unserem Erleben. Jede Bereitschaft zur Vergebung erlöst uns auf tiefgreifende Weise. 

Warum fällt es uns so schwer, zu vergeben?

Unser Glaube an Ungerechtigkeit, an Sünde und Schuld macht es uns nur schwer möglich, selbst aktiv zu vergeben. Wir fühlen uns meist als Opfer, suchen nach Bestrafung und wollen Vergeltung. Bei der herkömmlichen Vergebung wollen wir zwar vergeben, halten aber daran fest, dass etwas Schlimmes passiert ist. Wir fühlen uns in der Geschichte und den Energien gefangen. Wie konnte er / sie mir das antun? Warum passiert das mir? Das sind Fragen, die uns im Opferbewusstsein halten und unseren Fokus auf die Ungerechtigkeit der Welt lenken. 

»Unser Glaube an Ungerechtigkeit, an Sünde und Schuld macht es uns nur schwer möglich, selbst aktiv zu vergeben.«

Vergebung ist schwierig, das zeigt auch eine Studie aus Seattle zur allgemein bekannten Vergebungspraxis. Sie stellt fest, dass wir aktiv kaum etwas tun können. »Zeit heilt alle Wunden« ist die Praxis der herkömmlichen Vergebung. In manchen Fällen kann dies Jahrzehnte dauern. Der Prozess ist nicht kontrollierbar, und oft brauchen wir selbst eine Therapie, bevor wir in Erwägung ziehen können, anderen zu vergeben. »Du hast mir das angetan, aber ich vergebe dir!« Hierbei handelt es sich um eine Scheinvergebung. Vielleicht haben wir schon viel an uns gearbeitet, Seminare besucht und Bücher gelesen, fühlen uns fortgeschrittener und vergeben aus dieser Haltung. Doch solange wir den Wunsch, indirekt anzuklagen, aufrechterhalten, bleibt die Schuld durch unser Urteil bestehen. Wir erhöhen uns selbst gegenüber der anderen Person, glauben an eine gerechte Welt und bleiben abhängig von äußeren Umständen.

Wie können wir diese Anklagen verhindern?

Wenn wir an der Überzeugung festhalten, dass eine Ungerechtigkeit geschehen ist, können wir nicht gleichzeitig vergeben. Hier treffen zwei Kräfte aufeinander, die nicht miteinander vereinbar sind: der Wunsch, zu beschuldigen, und der Wunsch, zu vergeben. Nur wenn wir bereit sind, nicht mehr zu beschuldigen, und unsere Urteile über das, was geschehen ist, aufgeben, kann sich die Energie wandeln und tiefgreifende Heilung eintreten. 

Mir selbst und anderen vergeben

Die Welt bietet uns eine enorme Vielfalt an Möglichkeiten, uns schuldig zu fühlen oder andere für schuldig zu befinden. Fehlende Selbstliebe projiziert unsere Schuld auf andere Menschen. Doch diese auf Angst basierenden Projektionen kehren zu uns zurück und zeigen sich in Herausforderungen, z. B. 

  • in verstrickten Beziehungen zu Mitmenschen
  • in disharmonischen Arbeitsverhältnissen
  • in Verstrickungen von Familienkonstellationen
  • in Krankheiten
  • in herausfordernden Lebensumständen
  • im aktuellen Weltgeschehen
  • in den Umständen, Umweltbedingungen und der Zeit, in der wir leben
  • in allen Menschen, denen wir uns nicht verbunden fühlen
  • in der mangelnden Liebe und Anerkennung uns selbst gegenüber

Die Selbstvergebung ist deshalb das Wichtigste. Meist sind wir mit unserer Energie und unseren Urteilen im Außen bei anderen. Wir können jedoch nicht wirklich jemandem im Außen vergeben, solange wir uns selbst nicht anerkennen, uns bedingungslos annehmen und innerlich befreien. 

Es geht darum, 

  • all unseren Urteilen zu vergeben, die uns Schuld vermitteln wollen 
  • all unseren Rollen zu vergeben, mit denen wir uns identifizieren 
  • all unseren Anklagen zu vergeben, die uns zum Opfer und gleichzeitig Täter machen
  • all unseren Urteilen zu vergeben, die uns begrenzen und leiden lassen, indem wir konkurrieren, vergleichen und kontrollieren
  • all unseren Anhaftungen, Wünschen und Erwartungen zu vergeben, die uns unflexibel und blind für die Wunder des Augenblicks machen

Das Leben, das ich gewählt habe

Wie ist es uns in allen herausfordernden Situationen möglich, zu vergeben? Wie können wir in unsere Erfahrungen Vertrauen haben und die Schuld transformieren, dass wir uns befreiter fühlen? Die effektiven Vergebungswerkzeuge der Tipping-Methode sowie die Hawaiianische Vergebungsarbeit Ho`oponopono führen uns in diese Richtung:

  • Wenn wir wissen, dass unser Leben kein Zufallsereignis ist. 
  • Wenn wir wissen, dass wir dieses Leben bejaht haben. 
  • Wenn wir wissen, dass niemand uns bewusst Böses wollte und immer sein Bestes gab. 

Wie können wir vergeben lernen?

Der erste Schritt, zu vergeben, ist der Wille, zu vergeben. Wir müssen es wirklich wollen! Oft ist es so, dass der Leidensdruck erst groß genug sein muss, um diesen Weg der Heilung zu gehen. So viel unnötiges Leid könnte verhindert werden, wenn wir vorher bereit wären, die wahre Vergebung zu verstehen und zu praktizieren. Die herkömmliche Vergebung beinhaltet den Glauben »etwas Schlimmes ist passiert« – dadurch wird der Glaube an das »Böse« genährt. Es bedarf einer langen Zeit, bis diese Wunden, die nicht hinterfragt werden und die wir durch unser Urteil in Stein meißeln, geheilt werden können. 

Die Schuld an sich stellen wir bei der herkömmlichen Vergebung nicht infrage. Doch genau hier setzt die Radikale Vergebung der Tipping-Methode des Therapeuten Colin Tipping an: Was wäre, wenn es Schuld gar nicht gäbe? Wenn alles, was geschieht, einen tieferen Sinn hat? Erst wenn wir bereit sind, mehr von unserem Leben, unseren Herausforderungen, dem Sinn unseres Daseins und unseren Erfahrungen zu verstehen, werden wir wahre Vergebung praktizieren können. Dabei ist es wichtig, zu wissen, dass wir nicht missionieren müssen. Vergebung ist für jeden ein individueller Schlüssel zum Glück. Wenn der Einzelne den Frieden in seinem Herzen fühlt, der durch wahrhaftige Vergebung entsteht, breitet sich dieser Frieden als neues Bewusstsein in der Welt aus.

Was heißt »radikal vergeben«?

Das Wort »radikal« stiftet oft Verwirrung und ist negativ besetzt. Radikal kommt von »radix« und bedeutet »Wurzel«. Es geht darum, schmerzhafte Lebensthemen an der Wurzel zu packen und tiefgreifend zu heilen, damit sich ähnliche Muster nicht wiederholen. Mit »Radikaler Vergebung« hören wir auf, zu beschuldigen. 

Die Radikale Vergebung nach der Tipping-Methode

Auf der Suche nach effektiven Werkzeugen in der Begleitung vor allem krebskranker Menschen entwickelte Colin Tipping verschiedene Prozesse, die eine schnelle Umwandlung destruktiver Energien bewirkten. Radikale Vergebung spart Zeit, denn wir können aktiv am Vergebungsprozess mitwirken. Für Menschen, die mit Krankheit konfrontiert sind, ist dies ein effektiver Weg, sich von zerstörenden Energien zu lösen und innere Befreiung zu erlangen. 

Die Tipping-Methode ist eine Synthese aus psychologischen Methoden und spirituellen Ansätzen. Sie bietet uns viele Wege, radikal zu vergeben, erfordert keine Therapie, ist leicht durchführbar und wirkt sofort. Eine veränderte Wahrnehmung entsteht, sodass diese Vergebungsarbeit weit über unser Verständnis von Vergebung hinausgeht. Die Radikale Vergebung zeigt uns, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht. Jede Begegnung, Situation, alle Umstände um uns herum haben einen Sinn und bringen uns weiter. Das erkennen wir, wenn wir offen für diese Sichtweise sind. Wir fragen nicht: »Warum oder wie konnte das geschehen?« – all dies sind Fragen, die uns im Opferbewusstsein halten. Wir gehen ins Vertrauen und sind bereit, anzuerkennen: »Es ist nichts Falsches passiert!« 

Für unseren Verstand ist das nicht immer nachvollziehbar. Jeder kennt Situationen, in denen wir nicht erkennen, wozu uns die Herausforderung dient. Doch es geht darum, anzuerkennen, dass wir unser Bewusstsein noch nicht so weit ausdehnen können, dass der Gesamtplan sichtbar ist. Statt nur zu verzeihen und zu vergessen, zeigt uns die Radikale Vergebung, wie wir schmerzhafte Ereignisse umwandeln und bewusst aus der Opferrolle aussteigen können. Plötzlich erscheinen uns unsere »Widersacher« als unsere Lehrer. Herausforderungen lernen wir als Chance wahrzunehmen, die uns mit unserer innersten Quelle verbindet. Daraus schöpfen wir Kraft und Zuversicht.

Die Praxis der Radikalen Vergebung

Diese fünf Stadien sind Bestandteil aller Werkzeuge dieser Methode. Im folgenden Beispiel besteht die Bereitschaft, die Situation anders als auf herkömmliche Weise betrachten zu wollen:

  • Beschreiben Sie Ihre Situation. Was ist geschehen? Was raubt Ihnen den Frieden? Wo fühlen Sie sich als Opfer? Weshalb ärgern Sie sich? Beispielsweise: Mein Partner betrog mich um viel Geld; hohe Rückzahlungen kommen auf mich zu; ich muss mehr arbeiten, um das Geld aufzubringen; ich kann ihm nicht mehr vertrauen.
  • Was sind Ihre vorherrschenden Gefühle? Es gilt, diese wahrzunehmen und zu fühlen. Beispielsweise: wütend, hilflos, einsam, enttäuscht, verletzt. Bei diesem Schritt nehmen wir unsere Gefühle liebevoll an und hören auf, sie zu beurteilen. Wir übernehmen die Verantwortung für die Gefühle und sind bereit, anzuerkennen, dass wir aus dieser Situation lernen und wachsen können.
  • Analysieren Sie Ihre Geschichte: Was ist tatsächlich passiert? Was sind Ihre Interpretationen, Urteile und Anklagen dazu? Gab es in Ihrem Leben ähnliche Situationen? Welche Glaubenssätze tragen Sie in sich, die Ihnen ständig solche Erfahrungen präsentieren? Beispielsweise: »Ich bin nicht liebenswert«, »Ich werde immer betrogen«, »Das Leben ist ungerecht«. Habe ich solche Gedanken über mich, werden sie sich auch bewahrheiten.
  • Geben Sie Ihrer Geschichte einen neuen Rahmen. Eine neue Wahrnehmung dieser Erfahrung schenkt Ihnen die Gelegenheit, den Teil in Ihnen zu heilen, der anklagt. Somit ist Ihnen dieses Ereignis dienlich. Sie können den Angeklagten aus Ihrem Täterdenken entlassen. Durch die neue Sichtweise erkennen Sie: Es ist nichts Falsches passiert. Im Gegenteil: Dieses Beispiel könnte mir dazu dienen, genauer hinzusehen: Wo betrüge ich mich selbst? Wo bin ich nicht ehrlich zu mir? Wo mache ich mir und anderen etwas vor? Dieser Schritt erfordert viel Wertschätzung uns selbst und der anderen Person gegenüber. Wir sind bereit, unsere Geschichte auf »Basis der Schuld« loszulassen, und öffnen uns für eine neue Sichtweise, die unsere Opferhaltung nicht mehr bezeugt.
  • Die neue Geschichte integrieren: Jede Zelle soll den Wandel der Energie aufnehmen. Das kann z. B. über ein berührendes Musikstück sein, wodurch man sich mit der Wahrheit des Herzens verbindet und den Frieden im Inneren fühlen kann.

Die Tipping-Arbeit ermöglicht, aktiv am Vergebungsprozess mitzuwirken. Dadurch wird die Opfer-Erfahrung umgewandelt. Wir müssen es nicht glauben – allein die Bereitschaft, durch den Prozess zu gehen, reicht aus, um einen Wandel zu vollziehen. Unsere Potenziale werden befreit, ein glücklicheres Leben im Hier und Jetzt wird möglich. 

Der »spirituelle Notfallkoffer« der Tipping-Methode

In der Tipping-Arbeit gibt es vier Sätze, die wir bei allen herausfordernden Begebenheiten anwenden können. Innerhalb kurzer Zeit ist es so möglich, der Versuchung zu entkommen, uns verletzt, wütend, als Opfer der Umstände zu sehen. Mit dieser Übung können wir uns in allen Situationen an die Liebe binden und verhindern, dass wir nach außen in die Dramen des Lebens gezogen werden. Die vier Sätze lauten:

  • Schau, was ich kreiert habe.
  • Ich bemerke, dass ich urteile, und liebe mich trotzdem.
  • Ich bin bereit, die Vollkommenheit in dieser Situation zu sehen.
  • Ich entscheide mich für die Kraft des Friedens.

Was bedeuten diese vier Sätze?

Schau, was ich kreiert habe.

Was begegnet mir, was ist passiert, was macht die Situation mit meinem Inneren? Ich bin bereit, die Verantwortung für das, was in meinem Leben passiert, zu übernehmen, denn ich weiß: Alles ist ein Abbild meines Bewusstseins. Ich weiß, ich kann alles so umwandeln, dass es mich nicht verletzt. Alles dient meinem spirituellen Wachstum, nur so möchte ich die Situation betrachten.

Ich bemerke, dass ich urteile, und liebe mich trotzdem.

Ich sehe meine Urteile und kenne meine Geschichte. Ich bin bereit, mich nicht dafür zu verurteilen, dass ich diese Situation so sehe. Ich liebe mich dennoch. Ich sehe meine Urteile nun aus einer höheren Warte. Ich erkenne meine Überzeugungen und Interpretationen, die sich aus meinen Erfahrungen eventuell wiederholend darstellen, und bin bereit, sie gehen zu lassen. Bei diesem Schritt nehme ich mich in meiner Menschlichkeit liebevoll an, ich bleibe mit meinem Selbst in Kontakt und bin bereit, mir zu verzeihen.

Ich bin bereit, die Vollkommenheit in dieser Situation zu sehen.

Ich halte nicht mehr an meinen Interpretationen fest. Ich öffne mich und erkenne, dass diese Situation in irgendeiner Art vollkommen ist. Selbst wenn es sich um ein schreckliches Ereignis handelt, vertraue ich, dass es einen Grund hat, aus dem Gutes entstehen kann. Diese Bereitschaft bedeutet, sich vollkommen von allen Urteilen und Bewertungen zu lösen, die an der Dramatik von Situationen festhalten wollen. 

Ich entscheide mich für die Kraft des Friedens.

Egal, was von außen kommt, ich bin voller Frieden. Ich bin wieder mit der allumfassenden, bedingungslosen Liebe verbunden, die uns alle vereint. Dieser Frieden ist nicht von äußeren Bedingungen abhängig. Er zeigt sich in unserer vertrauensvollen Hingabe dem Leben gegenüber, mit all seinen Facetten und Herausforderungen. 

Der Schatz in uns

Vergebung ist für unsere tiefgreifende Heilung unentbehrlich. Die wahre Vergebung zu verstehen, erfordert Mut und Disziplin. Ein Leben in Hingabe und wachsendem Vertrauen führt uns zu einer Liebe, die wertfrei und bedingungslos alles einschließen kann, was sich in unserem Leben zeigt. Mit der Tipping-Vergebungsarbeit eröffnen sich uns machtvolle Vergebungswerkzeuge, die es uns ermöglichen, alle disharmonischen Umstände und Beziehungen wieder in Einklang zu bringen und friedvoll umzuwandeln. So kommen wir mit unserer Liebe und unserer Kraft in Verbindung, der Quelle in uns, die uns nie verlassen hat, und finden endlich Seelenfrieden.

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Abbas Schirmohammadi 

Staatlich geprüfter Heilpraktiker für Psychotherapie, Coach und Mediator. Zählt zu den führenden Coaches Deutschlands für Persönlichkeitsentwicklung. Autor und Herausgeber zahlreicher Gesundheits- und Mentaltrainings-Hörprogramme. 

abbas-schirmohammadi.de
kontakt@abbas-schirmohammadi.de

 

 

Stefan Goedecke 

Coach sowie Herausgeber der Mindspirit-Magazine »Auszeit« und »ich bin«. Begleitet Menschen auf ihrem Weg zu mehr Glück und Erfolg im Leben. Autor des Bestsellers »Alles wird gut«. 

auszeit.bio

Instagram: @stefan.auszeit

Bildnachweis: © Adobe Photostock

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