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Christiane Krieg – Dein spiritueller Wegweiser durch die Raunächte 

Öffne dich für deine Herzensvision

Seit Jahrhunderten wird den zwölf Nächten, die zwischen dem 24. Dezember und dem Dreikönigstag am 6. Januar liegen, eine besondere Magie zugeschrieben. Sie sind als die Raunächte bekannt. Diese Zeit an der Schwelle zum Jahreswechsel lädt zur Besinnung und inneren Einkehr ein. Worin ihre Bedeutung liegt und wie diese Tage sinnvoll genutzt und gestaltet werden können, beleuchtet die schamanische Wirkerin und Autorin Christiane Krieg.

Bald ist es so weit: Wir treten in das neue Jahr über und verlassen das alte. Noch etwas unsicher mögen wir auf der Schwelle des Überganges stehen, wissen wir doch nicht, was die kommende Zeit mit sich bringen wird. Und der Verstand möchte gerne alles wissen und auf Erfahrungen zurückgreifen, um sich in Sicherheit zu fühlen. Unsere Seelenverbundenheit lässt uns hingegen im Vertrauen bleiben.

Der Jahreswechsel bringt eine Spannung und Vorfreude mit, die wir gerne mit kindlicher Neugier und Leichtigkeit annehmen sollten.

Seit vielen Jahrhunderten wird diese Zeit rund um den Jahreswechsel auch zum Orakeln und für Weissagungen genutzt sowie fürs Loslassen von Lasten und Begrüßen des Neuen. Der Jahreswechsel bringt eine Spannung und Vorfreude mit, die wir gerne mit kindlicher Neugier und Leichtigkeit annehmen sollten. Wir können schauen, was wir nicht ins neue Jahr mitnehmen möchten und was verändert werden darf. Mit dem Blick in die Zukunft stellt sich auch die Frage nach unserer Herzensvision, nach dem Glück im Leben und unseren (weiteren) Zielen.

Viele Bräuche ranken sich um die weihnachtlich-besinnliche Zeit. Besonders die Raunächte, ab dem 24. Dezember bis zum Dreikönigstag am 6. Januar, erleben inzwischen einen großen Hype. Viele nutzen die zwölf magischen Nächte, um täglich ihre Wünsche ins Feuer zu geben, damit diese sich im dazugehörigen Monat des kommenden Jahres erfüllen.

Was macht diese Zeit so besonders und welche Kräfte können wir nutzen?

Es ist das kurze Anhalten des Jahreskreisrades. Fühlbar scheinen die Welt und auch die Zeit kurz stillzustehen. Dies spüre ich besonders, wenn ich durch verzauberte Schneelandschaften gehe und alles im Außen gedämpfter und die Natur wie schlafend scheint. Nachdem – in der dunkelsten Zeit im europäischen Raum – das Jahresrad einen Augenblick stillsteht, beginnt es sich drei Tage nach der Wintersonnenwende (am 21. Dezember) erst langsam wieder zu drehen. 

Wir feiern an Weihnachten somit auch die Rückkehr des Lichtes.

Wir feiern an Weihnachten somit auch die Rückkehr des Lichtes. Der Tag der Wintersonnenwende, nach dem die Nächte wieder kürzer und die Tage langsam länger werden, war schon immer von großer Bedeutung für viele Gemeinschaften, Kulturen und Religionen. 

Der Tag der Wintersonnenwende war schon immer von großer Bedeutung für viele Gemeinschaften, Kulturen und Religionen.

Dieses Datum ist seit uralten Zeiten ein elementarer Teil der weihnachtlichen Geschichte. Der Energie des Stillstandes im Jahreskreis können wir uns anschließen für ein kurzes Innehalten, Durchatmen und Zurückschauen in das alte Jahr und für das Hineinfühlen ins neue, um es gestärkt, erholt und positiv bereinigt zu begrüßen.

Bräuche und Traditionen

Die zwölf Nächte ab dem Heiligen Abend (einige beginnen mit ihrer Berechnung bereits zur Wintersonnenwende) mit den dazugehörigen Tagen stehen energetisch für die Vorschau auf die kommenden Monate; so ist die erste Raunacht dem Januar, die zweite dem Februar usw. zugeordnet. Alles, was sich in den jeweiligen Raunächten zeigt, deutet auf die Qualität des zugeordneten Monats hin. Man soll sogar das Wetter anhand der Raunächte für das Folgejahr erkennen können. Viele nutzen in dieser Zeit ein Tagebuch, um im kommenden Jahr zur Reflexion ihre Wahrnehmungen und Botschaften nachzulesen und zu vergleichen.

Heidnische und christliche Traditionen und Daten vereinen sich inzwischen und überlagern einander.

Das Räuchern ist eine der vielen alten Traditionen um Weihnachten herum. Mit verschiedenen Kräutern und Harzen wird seit jeher Haus und/oder Stall von »verdichteten« (negativen) Energien gereinigt. Beispielsweise wurden mit Mariengras, Beifuß, Wacholder und später auch Weihrauch Räume lichtvoll ausgeräuchert bzw. geweiht, um das Gute hereinzuholen und ungute Energien und Sorgen/(Existenz-)Ängste (»böse Geister«) hinauszulassen. Heidnische und christliche Traditionen und Daten vereinen sich inzwischen und überlagern einander.

Geistige Unterstützung

Es heißt, in diesen Tagen, die außerhalb der Zeit liegen (zwischen Sonnen- und Mondkalender gab es zwölf Nächte/elf Tage Unterschied), ist der Schleier zwischen dies- und jenseitiger Welt besonders dünn, die Tore sind weit geöffnet. Mit Achtsamkeit spüren wir die spirituelle Essenz. Wir können mit Lieben auf der »anderen Seite« und mit unserem Spirit-Team klarer in Kontakt treten und den Schleier zu anderen Dimensionen lüften, um uns hierüber Rat und Beistand einzuholen. Das, was wir in Träumen erfahren, soll uns Hinweise auf den Monat im kommenden Jahr geben oder bei Entscheidungen auf dem weiteren Weg helfen. Wer Wünsche verbrennt und sie zur Erfüllung an die geistige Welt »sendet«, glaubt ohnehin an die feinstoffliche Existenz einer höheren Kraft und an andere Ebenen.

Innenschau

Draußen ist es rau, das Wetter unwirklich. Es bietet sich an, nach innen zu gehen und es sich im Haus, bei Kerzenschein oder Kaminfeuer gemütlich zu machen. Geschichten und Erlebtes der vergangenen Monate werden ausgetauscht und Wünsche für das kommende Jahr geäußert, am liebsten im stärkenden Kreis der Gemeinschaft. Die Arbeit wird ruhen gelassen.

Christiane Krieg

Auch im spirituellen Sinne können wir in unser Inneres einkehren und tiefer in Sinn- und Lebensthemen sowie unsere Ziele eintauchen. Diese Zeit bietet die Möglichkeit der Transformation und der Stärkung für Kommendes, indem wir uns wieder unserer eigenen Schöpferkraft und Möglichkeiten bewusst werden und die Ausrichtung auf das Positive selbst in die Hand nehmen. Ohne Ängste vor Aberglauben, sondern in Klarheit der eigenen Potenziale und mitgebrachten Seelenpläne.

Innere Bilder, Wünsche und somit der Ruf der Seele erinnern uns daran, was wir uns für dieses Leben vorgenommen haben.

Für mich tragen wir unsere (Herzens-)Wünsche und Sehnsüchte mit, weil sie einen Teil unseres Inkarnationsplanes ausmachen. Innere Bilder, Wünsche und somit der Ruf der Seele erinnern uns daran, was wir uns für dieses Leben vorgenommen haben. Wenn wir dem folgen und tun, was wir lieben und was in uns liegt, dann empfinden wir wahrhaftiges Glück und gehen mit Freude durchs Leben. Die Seele kennt somit den Weg der Freude. Lediglich angenommene, hinderliche Glaubenssätze oder ausgemachte Seelenverträge mit uns selbst hindern uns mitunter daran, diesen auch wirklich zu gehen und Herzensentscheidungen zum Wegweiser zu machen. Es braucht unsere Erlaubnis gegenüber uns selbst, damit wir wieder unser eigenes Paradies auf Erden kreieren und (er-)leben. Und genau für dieses tiefe Seelentauchen und bewusste Hinschauen bietet sich diese verlangsamte, magische Zeit der Raunächte so wundervoll an.

Raunächte gestalten

Unsere große Kraft liegt in der Liebe; auch zu uns selbst. Etwas nach eigener Stimmigkeit und Intuition zu gestalten, ist für viele elementar. Deshalb erlebe die Raunachtzeit, wenn du sie bewusst für dich nutzen möchtest, ganz nach deinem Empfinden. Nimm den Druck raus. Nicht alle zwölf Nächte und Tage müssen gestaltet werden. Es wird sich zeigen, was für dich richtig und welches Ritual oder welche Meditation wichtig ist.

Ich liebe es, besonders in diesen Tagen, in liebevollen, haltenden und inspirierenden Kreisen von Gleichgesinnten (zum Beispiel bei schamanischen Abenden oder Retreats) zusammenzukommen, um unterschiedliche Rituale, schamanische Seelenreisen oder Meditationen zu erleben. Ein wundervolles Ritual ist für mich hierbei die Kakao-Zeremonie. Kakao steht für Herzöffnung und eine besondere persönliche Auszeit.

Herzöffnende Wirkung von Mama Cacao

Kakao ist überall auf der Welt beliebt, doch nur wenige wissen, dass er eine spirituelle (Schamanen-)Pflanze ist. Kakao wurde als Lehrerpflanze verehrt und kann unser Bewusstsein für die universellen Weisheiten öffnen. Kakao macht glücklich, stimuliert und enthält die »Speise der Götter« (Theobromin). Kakao öffnet unser Herz, hüllt uns in das Gefühl von Geborgenheit, Liebe und Wärme ein und unterstützt bei Visionsreisen oder Innerer-Kind-Arbeit. Vor allem kann durch ihn die weibliche Energie in uns gestärkt werden. Die lehrende Pflanze wurde für verschiedenste Rituale und Feste verwendet und gelangt auch im europäischen Raum mehr ins Bewusstsein der Menschen. Yoga-Kurse und verschiedene andere Achtsamkeits-Seminare werden inzwischen oftmals mit Kakao-Zeremonien begleitet.

Noch heute wird Kakao von einigen indigenen Kulturen in Südamerika als Heilpflanze statt als Nahrungsmittel angesehen und für schamanische Rituale verwendet. Die Deva Kakao erdet uns und hält so viel mehr bereit als das stark verarbeitete Produkt, das viele von Kindesbeinen an kennen. Ursprünglich werden die Kakaobohnen lediglich fermentiert und als Rohkakao mit den guten Inhaltsstoffen wie Eisen, Magnesium und Antioxidantien nur mit warmem Wasser angerührt getrunken. Diese herzöffnende und verbindende Pflanze kann als Tasse Ritualkakao ebenso mit Pflanzenmilch und Gewürzen deine besondere Auszeit und dich unterstützen.

Christiane Krieg

Hinzufügen kann man nach Belieben verschiedene Gewürze. Zum Kakao passen Zimt, Kardamom, Vanille, Mohn, Tonkabohne, Chili, Wüstensalz, Muskat und eventuell etwas Süße wie Kokosblütenzucker. Üblicherweise verwendet man bis zu 30 Gramm Rohkakao auf etwa 250 ml Flüssigkeit für eine Zeremonie und trinkt achtsam in kleinen Schlucken. Sehr sensible Menschen sollten vorsichtig beginnen und auf die körperlichen Empfindungen achtgeben. Schwangere und Menschen mit beispielsweise Herzproblemen oder Epilepsie sollten vorher gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen. Auch Kakao enthält Koffein und kann entgiftend wirken, sodass genügend stilles Wasser vor und nach der Zeremonie getrunken werden sollte, um Kopfschmerzen zu vermeiden. Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollte zuvor nichts oder nur etwas Leichtes gegessen werden. Zeremonieller Kakao sollte als Ritual wahrgenommen werden (in Maßen ist besser als in Massen) und kann dich alleine oder als Gruppe begleiten und dir Antworten auf deine Fragen geben.

Die Kakao-Zeremonie beginnt bereits beim Anrühren des warmen, duftenden Getränkes, das nicht kochen, sondern nur vorsichtig erwärmt werden sollte. Bereits bei der Zubereitung kannst du die Pflanzenseele zu dir rufen und deine Intention für diese Raunacht hineingeben. Antworten erhältst du bei der weiteren Zeremonie, in Meditationen, beim Mantra-Singen, intuitiven Tanzen oder in schamanischen Reisen. Oder womöglich in der Nacht in deinen Träumen.

Energetische Reinigung und Loslassen von Glaubenssätzen

Räucherungen mit bestimmten Kräutern helfen, um energetische Fingerabdrücke auszuleiten. Doch bei einigen Themen ist das Loslassen nicht so einfach. Negative Glaubenssätze oder Familienmuster können mit einem Ritual gewandelt werden. Mitunter wirken sie bereits sehr lange in unserem System, sodass vor dem Loslassen das Ans-Licht-Holen, Verstehen und die Annahme stehen, bevor wir sie wirklich abgeben und den Weg fortan leichter gehen können.

Wenn wir tief in die Themen eintauchen und uns über den Weg der Entspannung, Meditation oder in schamanischen Seelenreisen führen lassen, können wir an unterbewusst abgelegte Ursprünge gelangen. Bei Traumata sollte fachlich begleitet werden. Bitte handele immer eigenverantwortlich und achtsam mit dir.

Es geht um Muster durch im Unterbewusstsein verankerte Sätze wie »Ich bin nicht gut genug« oder »Ich kann mich nur auf mich selbst verlassen«. Sätze, die uns im Alltag ausbremsen und das Leben schwer machen. Hat jemand durch ein Angst machendes Ereignis »gelernt«, sich nur auf sich selbst verlassen zu können, fällt es demjenigen darüber hinaus schwer, Tätigkeiten abzugeben. Trotz Gefahr der Überlastung hat die Person das Gefühl, alles alleine bewältigen zu müssen. Überall da, wo wir merken, dass das Leben mühsam ist, darf noch einmal genauer hingeschaut werden. Es hilft, mit entsprechender Intention die enttarnten Sätze in die Erde oder ins Feuer abzugeben und hierüber loszulassen. Das Ritual verstärkt das jeweilige Anliegen. Ebenfalls kann es wichtig sein, sich die positiv gewandelte Affirmation dazu eine Zeit lang bewusst aufzusagen oder dort aufzuhängen, wo man sie oft vor Augen hat, um sich daran zu erinnern. Die Raunächte eignen sich dafür, auf die Suche nach selbstmanipulierenden Formulierungen und Mustern zu gehen.

Seelenverträge

Seelenverträge sind wirkende Abmachungen mit sich selbst. Diese können uns, wie auch hinderliche Glaubenssätze, stark im Leben bremsen. Es gibt den Seelenvertrag, den wir mit uns vor der Inkarnation ausgearbeitet haben, in dem wir Wesen, Lebensaufgabe, -ziele sowie Entwicklung und mehr »niedergeschrieben« haben. Viele andere Verträge entstehen im Laufe des Menschseins und werden mitunter über Leben weitergetragen. Diese Verträge sind oft das Resultat von seelischen/körperlichen Verletzungen, traumatischen Erfahrungen und anderen für uns bedrohlichen Situationen. In solchen Momenten, die in den mit uns vereinbarten Seelenverträgen festgehalten sind, tauschen wir ein Stück unserer Lebensenergie und unseres Potenzials ein.

Christiane Krieg

Ein Beispiel eines solchen Vertrages mit uns selbst ist folgendes: Ein Kind wird misshandelt und bemerkt, dass es sich möglichst unauffällig verhalten muss, um übersehen und nicht geschlagen zu werden. In diesen Augenblicken schließt es irgendwann mit sich selbst (unterbewusst) den Vertrag ab: »Wenn ich unsichtbar bin, werde ich nicht gesehen und somit nicht verletzt.« Das Kind schafft es mit der Zeit, immer unsichtbarer zu werden, und lernt, dass es so übersehen wird und geschützt ist. Zu diesem Zeitpunkt ist dieser Vertrag für das Kind überlebenswichtig. Als Erwachsene tauchen immer mehr Probleme bei dieser im Unterbewussten noch wirkenden Strategie auf. Die Person wird sowohl partnerschaftlich als auch beruflich übersehen. Sie ist »unsichtbar« für die Menschen und hat darunter sehr zu leiden.

Ein Teil der Lebensenergie und des Potenzials werden »eingetauscht«, und zwar die Sichtbarkeit und die Präsenz.

Lösungsansätze:

    • Auf Spurensuche gehen zum Seelenvertrag und sich der Situation und des Inhalts bewusst werden (gegebenenfalls mit Begleitung).
    • Den mit sich vereinbarten Vertrag in einer Feuer- oder Erdzeremonie achtsam und bewusst verbrennen und so auflösen.
    • Sich selbst in seiner Ganzheit annehmen, die Erlaubnis geben, sich seine Präsenz und Kraft (oder je nach Thema der »abgespaltenen« Lebensenergie oder des Potenzials) wiederzuholen; gegebenenfalls einen positiv formulierten neuen Vertrag ausmachen oder eine stärkende Affirmation dazu formulieren.
    • Bisher nicht (mehr) gelebte Lebensenergie annehmen und integrieren.
    • Der neue Seelenvertrag darf klar und positiv formuliert für das Jetzt und Heute sein. Nicht in der Zukunft liegend; Verneinungen sollten vermieden werden. Statt »Ich bin nicht mehr unsichtbar« ist »Ich bin sichtbar, ich werde gesehen, geliebt und bin in Sicherheit« besser. Bitte nach Stimmigkeit selbst formulieren.
    • Sich bedanken, in die Liebe und Vergebung, auch sich selbst gegenüber gehen, sich über das zurückgenommene Potenzial und seine Ganzheit freuen. Dankbarkeit und Freude stärken die Integration.
    • Eigene Zeremonien dazu gestalten oder von seinem Spirit-Team zeigen lassen.

Ein Neuanfang bietet eine große Fülle an Möglichkeiten

Affirmationen, positiv gewandelte Seelenverträge oder Glaubenssätze werden am besten noch drei bis vier Wochen bewusst ausgesprochen oder angeschaut, um sie im Leben willkommen zu heißen und zu integrieren. Jeder Neuanfang bietet viele Möglichkeiten, auch wenn wir uns vor dem Wandel mitunter fürchten. Es macht Sinn, sich mit dem eigenen Seelenplan, den Gaben und Fähigkeiten sowie dem ausgesuchten Wesen zu beschäftigen, um zu verstehen, wer wir sind und was wir der Welt und uns zu geben haben. Freue dich auf alles Neue und spüre, dass dein Herz längst den Weg kennt. Alles, was du wissen musst, trägst du in dir.

Meine Raunachtsempfehlung:

1.Raunacht: Ausräucherung von Wohn- und Arbeitsräumen

Die Raunächte wurden seit jeher für das Ausräuchern und die feinstoffliche Reinigung von Räumen genutzt. Das Räuchern hilft, zu reinigen und zu klären. Es kann die Atmosphäre um dich herum harmonisieren. Dazu eignet sich sowohl Räucherkohle (10 bis 15 Minuten durchbrennen lassen) in Sand/Behälter plus entsprechende Kräuter und Harze als auch ein Räucher-Kräuterbündel sowie eine Feder zum Verteilen. Beifuß ist mit eine der ältesten Ritualpflanzen in ganz Europa. Das Loslassen wird unterstützt, negative Gedanken und Energien werden bereinigt. Salbei ebenso. Bitte nach Stimmigkeit entsprechende Kräuter oder -mischungen aussuchen.

Stelle es dir wie einen Hausputz vor, öffne die Fenster und beginne am besten in den unteren Räumen (Keller) und beende die Räucherung in den oberen Stockwerken. Einige gehen links herum die Räume ab. Über die Feder verteilt sich der Rauch im Raum und wird durch die offenen Türen oder Fenster ausgeleitet.

Nutze dabei gerne laut oder in Gedanken gesprochene Sätze, zum Beispiel was du dabei bereinigen möchtest (was stört oder bereitet Unbehagen). Sprich, was jetzt gehen darf und was stattdessen einkehren soll (Segen, unterstützende, lichtvolle Energien, Balance, Klarheit, Inspiration). Beende in Dankbarkeit dieses Ritual zur ersten Raunacht.

(Achtsam sein mit Rauch/Feuer, bei empfindlichen Menschen und Tieren.)

2.Raunacht: Kakao-Zeremonie

Gestalte für dich oder im Kreise lieber Menschen eine Kakao-Zeremonie. Schaffe dir einen heiligen Raum, gestalte ihn und rühre einen Becher zeremoniellen Rohkakao (eventuell mit Gewürzen nach Belieben) an. Gib währenddessen bereits deine Frage oder dein Anliegen/deinen Wunsch (für das kommende Jahr) in den Kakao hinein und genieße im Anschluss in Ruhe mit langsamen und achtsamen Schlucken das warme und herzöffnende Getränk. Nimm dir so viel Zeit, wie du magst, singe, tanze oder baue eine Yoga-Atem-Übung ein. Während der Zeremonie oder auch in den Träumen werden dir durch die Pflanzendeva Antworten und Rat übermittelt. Kakao lehrt dich und bringt dich mit deiner Seelenessenz in Berührung.

3.Raunacht: Herzöffnungs-Meditation

Setze oder lege dich bequem hin, schließe deine Augen, konzentriere dich kurz auf deinen Atemrhythmus. Begrüße diese nächste Raunacht. Bei jedem deiner Atemzüge richtet sich deine Aufmerksamkeit mehr auf deine innere Wahrnehmung. Alles im Außen verliert für diesen Moment an Bedeutung. Auf deinen Brustraum wird jetzt ein wunderschöner rosafarbener Quarz gelegt. Sehr leicht, und doch spürst du sein Gewicht auf deinem Oberkörper. Es fühlt sich wie eine zärtliche Berührung an. Die Energie des Rosenquarzes hilft dir, dein Herz weiter zu öffnen und Liebe zuzulassen. Du kehrst jetzt in deine Selbstliebe zurück. Lass sie zu dir fließen. Der Stein hilft dir, Liebe anzunehmen und gleichzeitig wieder kraftvoll Liebe in die Welt zu senden. Es ist die schönste und stärkste Kraft. Lass dich berühren. Sanft und warm hüllt die Energie dich ein. Womöglich erscheinen innere Bilder zu Momenten, in denen du wahre Liebe empfunden hast. Lass dich hineingleiten in diese Augenblicke. Du schwingst: leicht, glücklich und voller Vertrauen in dich und in deinen Weg. Nimm drei bewusste Atemzüge und beende dann langsam in deinem Tempo die Meditation. Du öffnest die Augen, wenn du so weit bist. Willkommen zurück. Genieße den Zauber um dich herum.

4.Raunacht: Chakren-Meditation

Nimm dir erneut für diese vierte Raunacht eine kleine Auszeit und lege dich gemütlich hin. Spüre den Boden unter dir und fühle dich geborgen. Beobachte eine Zeit lang nur deinen natürlichen Atemrhythmus. Spüre, wie ein großer länglicher Heilstein über die Geistführer in deine linke Hand gelegt wird. Spüre sein Gewicht und seine Beschaffenheit und nimm an, dass er da ist und für dich arbeiten darf. Es ist eine glatte, wunderschöne und bunte Heilsteinspitze. Sie beinhaltet alle Farben zu deinen Hauptenergiezentren. Der Stein hilft dir, dich mit entsprechender Energie anzufüllen und in Harmonie und Balance zu bringen. Lege diese Spitze jetzt gedanklich aus deiner Hand heraus in die Mitte deines Körpers, auf deinen Solarplexus, und öffne dich der Energie. Diese fließt von dort aus in all deine Chakren weiter, sie nährt und stärkt dich. Sie gleicht aus, was an zu viel oder zu wenig Energie jeweils in den Zentren vorhanden ist. Spüre das kraftvolle und farbenfrohe Fließen der Energieströme. Bei jedem Atemzug werden die Farben durch deinen Körper wellenförmig hindurchgeleitet.

Sobald du den Impuls spürst, dass dein System jetzt gestärkt und angefüllt ist und der Fluss der Energie nachlässt, kannst du den Stein abnehmen und neben dich legen. Er findet den Weg alleine zurück. Atme tief ein und aus, öffne langsam deine Augen, wenn du so weit bist. Willkommen zurück zur vierten Raunacht.

5.Raunacht: Herz-Tempel-Meditation

Nutze diese Raunacht, um in deinen Herzraum hinabzusteigen, um zu betrachten, was an alten Emotionen, Begegnungen und Verletzungen nun gehen darf. Mache dir eine schöne Meditationsmusik an. Stelle dir in dir einen wunderschönen Tempel vor, steige Stufen hinab, schaue dich um und bitte, dass sich dir alles zeigt, was jetzt gelöst werden darf. Nimm es liebevoll in die Arme und trage es hinaus. Vor deinem Tempel stehen lichtvolle Helfer, die es dir abnehmen und transformieren. Nimm dir die Zeit, die es braucht. Komme zum Abschluss wieder zurück und fühle in dein leichter gewordenes, starkes und wundervolles Herz hinein. Sei dankbar, dass es für dich schlägt und dich mit Liebe versorgt. Willkommen zur fünften Raunacht.

6.Raunacht: Kontakt mit dem Geistführer

Schicke für dich die Absicht hinaus, jetzt einem deiner Geistführer zu begegnen, um dir Rat einzuholen. Mache dir vorab bewusst, was dein aktuell größtes Anliegen für diese Reise ist. Dann lege oder setze dich hin, schließe die Augen und reise zum Trommelschlag oder zu Meditationsmusik los zu einem wunderschönen leeren Sandstrand. Das Wasser bewegt sich vor und zurück, eine leichte warme Meeresbrise hüllt dich ein und von Weitem siehst du schon deinen Geistführer auf dich warten. Bitte diese/n, zu dir zu kommen, und gehe in den Kontakt und Austausch. Nimm dir Zeit. Verabschiede dich, sobald alles gesagt und erfühlt ist, beende die Reise und kehre in deinen Raum zurück. Öffne die Augen und genieße die Erlebnisse der sechsten Raunacht.

7.Raunacht: Hinderlichen Glaubenssatz verabschieden

Nutze heute eine Meditation, um tief ins Unterbewusstsein zu reisen und einem hinderlichen Glaubenssatz auf die Spur zu kommen. Wandele ihn nach dem Erkennen, formuliere ihn positiv um, nutze zur Integration die positive Affirmation bewusst eine Zeit lang in deinem Alltag. Reise am besten über (d)einen Kraftplatz hin zu einer Seelenkammer, die sich wahrscheinlich auf einer unteren Ebene in deinen Innenwelten befindet. Lasse dich vertrauensvoll führen und folge deinem geistigen Team, das dir den Weg weist. Vielleicht gar durch Baumwurzeln oder Gewässer hindurch oder in eine Höhle. Mit der vorab ausgesprochenen Intention zeigt sich dir der Pfad. Oder der entsprechende Satz taucht sofort über dein Hellwissen auf. Frage dich: Was blockiert dich, was bremst dich aus? Was stärkt dich stattdessen und gibt dir Antrieb auf deinem Weg? Den negativen Glaubenssatz kannst du über eine Feuerzeremonie (astral oder in natura) zum Loslassen ins Feuer (oder in die Erde) verabschieden.

8.Raunacht: Ahnenfeuer

Bitte darum, dass dich diese Meditation/Seelenreise zu deinem Ahnenfeuer führt, und setze dich mit dazu. Bitte um Geschenke, Gaben, um Antworten und Stärke für deinen weiteren Weg. Fühle die Kraft deiner Ahnen und Ahninnen, nutze ihr Wissen und vielleicht möchtet ihr gemeinsam altes, hinderliches Gepäck, Verletzungen und kollektive Glaubenssätze oder Familienmuster ins Ahnenfeuer geben, damit sich alles lösen kann. Komme in deinem Tempo zurück und schreibe gerne Erlebtes oder Stärkendes auf.

9.Raunacht: Blockierende Seelenverträge

Diese Reise bringt dich zu einem dich blockierenden Seelenvertrag. Lege oder setze dich dazu hin, tauche in deine innere Wahrnehmung hinein und begib dich zu deinem inneren Kraftplatz. Tanke auf und genieße die nährende und schützende Energie. Dann lasse dich in Begleitung deiner lichtvollen Helfer zu einem wirkenden und hinderlichen Seelenvertrag führen. Schaue dir an, was sich zeigt. Welcher Satz, welche Situation? Dann nimm den Vertrag, zerreiße ihn oder gebe ihn ins Feuer und schreibe ihn um, damit er nunmehr positiv formuliert wirken kann. Nimm deine Kraft und Eigenverantwortung bewusst wieder an und erlaube dir, in Glück, Liebe und Fülle zu leben. Gestalte die Reise und das Transformationsritual für dich aus, wie es sein darf. Willkommen in der neunten Raunacht!

10.Raunacht: Emotionalen Ballast abwerfen

Die zehnte Raunacht bietet sich an, um emotionale Lasten in den Ausgleich zu bringen. Eine Innere-Kerzen-Meditation kann helfen, sich besser zu fokussieren und den Verstand zur Ruhe zu bringen. Sprich vorab deine Bitte aus, dass dir in dieser Seelenreise noch nicht gelöste emotionale Lasten aufgezeigt werden. Betrachte, wer oder welche Situation sich dir offenbart. Konzentriere dich dazu anfangs gedanklich auf den sich bewegenden Schein einer Kerze. Schaue dem Flackern und der Bewegung einige Minuten zu. Dann lass deinen Blick weiter werden, um dahinter auftauchende Personen oder Situationen zu erkennen. Es kann sein, dass es noch unausgesprochene Worte gibt. Hast du versäumt, jemanden um Vergebung zu bitten, oder erwartest du selbst verzeihende Worte? Was belastet dich? Bringe Liebe in diesen Moment und gehe in den noch ausstehenden Austausch, mit einem Menschen oder einem Tier, sodass für dich Frieden einkehrt. Du kannst im Anschluss ebenso einen Zettel schreiben und diesen in Liebe zur Wandlung der emotionalen Altlast ins Feuer oder in die Erde abgeben oder schreibe einen Brief, in dem du alles niederschreibst, was noch gesagt werden wollte. Du schickst diesen gedanklich ab. Achte auf Botschaften in deinen Träumen.

11.Raunacht: Herzensvision und Manifestation

Begib dich an einen Ort deiner Herzensvision und lasse deinen wahrhaftigen Wunsch so klar und deutlich vor deinem inneren Auge entstehen, wie es dir möglich ist. Oder nutze den Kanal des Malens oder Schreibens, um tief in deine Seelenmission abzutauchen. Nimm nun alles an und erlaube dir, dass deine Seelenmission bereits da und auf dem Weg zu dir ist. Öffne dein Herz weit in Dankbarkeit, erlaube dir, das Bild anzunehmen, setze dir vielleicht einen zeitlichen Rahmen, wann sich alles für dich manifestiert haben soll. Sprich deinen Dank möglichst laut dazu aus oder gestalte dir ein Visionboard mit Bildern, Illustrationen und Fotos, sodass du diese auch visuell vor Augen hast, um dich daran zu erinnern. Willkommen zur elften Raunacht.

12.Raunacht: Segnung

In der zwölften Raunacht kannst du das neue Jahr erneut willkommen heißen und es positiv über Segnung, Danksagungen und positive Affirmationen ausrichten.

»Ja, Leben, neues Jahr, Wandel und Entwicklung, ich heiße dich von Herzen willkommen!«

Besonders in Zeiten der Besinnung, in der wir uns verschiedene Perspektiven anschauen, wachsen wir und entwickeln uns in unsere wahrhaftige Kraft hinein. Je mehr wir Liebe in unser Leben hineingeben, desto mehr Schönheit befindet sich darin. Finde deine eigene kraftvolle Affirmation, ziehe zuversichtlich eine Orakelkarte oder schreibe Begriffe auf von dem, was du dir für das neue Jahr wünschst. Umarme die kommenden zwölf Monate und dich: Du hast dir in den Raunächten Auszeiten und Achtsamkeit gegönnt. Sei stolz auf dich.

Als Segensritual kannst du dir einen »heiligen« Kreis (oder ein Medizinrad) legen mit den positiven Affirmationen, stärkenden Glaubenssätzen und dem, wofür du dankbar bist, weil es dich ab heute begleitet. Lasse diesen Kreis einige Tage liegen und wirken, um das kommende Jahr entsprechend zu manifestieren. In die Mitte des Kreises kannst du zum Beispiel die Jahreszahl des neuen Jahres hineinlegen und intuitiv passende Heilsteine zur Unterstützung der Energie drum herum. Gestalte deinen Jahreskreis, wie es sich richtig anfühlt, mit Bildern, Sprüchen, Karten oder Ritualgegenständen. Vielleicht fällt dir dafür etwas bei einem winterlichen Spaziergang vor die Füße?

Der 6. Januar als Abschlusstag der Raunächte bietet sich für eine weitere Räucherung an. Gut eignet sich der Holunder. Er unterstützt dabei, Übergänge bewusst zu begleiten, und lässt erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für etwas ist. Der Holunder steht für Freude, öffnet das Herz und weckt Lebensgeister. Der Lorbeer regt den Tatendrang an, fördert Ideen und Visionen und stärkt ebenfalls. Königskerze und der Weihrauch stehen für Schutz und Segnung.

Von Herzen alles Liebe und ein wundervolles neues Jahr!

Christiane Krieg

Zur Autorin

Christiane Krieg, Autorin, medialer Coach, Ausbilderin Tierkommunikation und schamanisches Wirken 

christianekrieg.com 

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