Vom Wandel des Bewusstseins
In einer rein wissenschaftlich ausgerichteten Welt lässt sich die Existenz Gottes schwer beweisen. Dennoch richten sich die spirituellen Traditionen nach göttlichen Gesetzen. Liegt es an unserer momentanen Verblendung, unserem niedrigen Bewusstseinsstand, dass wir Gott nicht als selbstverständlich wahrnehmen?
Wer oder was ist Gott eigentlich?
Viele Menschen behaupten, sie glaubten an nichts und es gäbe keinen Gott. Ich selbst kann das nicht nachvollziehen, denn ich bin sicher, dass es etwas Höheres und in diesen Zeiten besonders auch etwas Niederes gibt – gut und schlecht, Ying und Yang, Tag und Nacht, wie ein Magnet, der eine anziehende und eine abweisende Seite an sich hat, wie zwei Pole die Antagonisten sind. Die Vorstellung von einer spirituellen Kraft oder Energie als Gott wird von verschiedenen Religionen und spirituellen Traditionen beschrieben und gelehrt. Diese unsichtbare Kraft wird oft als allgegenwärtig, transzendental und verbindend betrachtet. Sie kann durch spirituelle Praktiken wie Meditation wahrgenommen werden. Das bedeutet, dass eine Verbindung zu dieser Kraft hergestellt werden kann, um innere Ruhe, Erleuchtung oder Heilung zu erfahren.
Gott und die Wissenschaft
Die Existenz Gottes ist ein Thema, das seit Jahrhunderten debattiert wird und für das es keine endgültige wissenschaftliche Antwort gibt. Während einige Menschen glauben, dass die Existenz Gottes durch persönliche Erfahrungen, spirituelle Erleuchtung oder religiöse Überzeugungen bewiesen werden kann, argumentieren andere, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für die Existenz Gottes gibt.
Wir leben aber in einer Welt, in der angeblich nur wissenschaftlich bewiesene Theorien anerkannt sind. Welch Paradoxon, wenn man sich anschaut, wie viel Glauben man haben muss, um an einen Gott zu glauben, der laut Kirche einen Sohn hat, der von einer Jungfrau geboren sein soll. In der Wissenschaft wird oft betont, dass Hypothesen und Theorien auf empirischen Beweisen und wiederholbaren Experimenten basieren sollten. Da Gott jedoch nicht direkt beobachtet oder gemessen werden kann, fällt die Existenz Gottes außerhalb des Bereichs der wissenschaftlichen Methode und damit der »Beweisbarkeit«. Einige Wissenschaftler und auch Philosophen haben versucht, Argumente für die Existenz Gottes zu formulieren, zum Beispiel das kosmologische Argument oder das teleologische Argument. Diese Argumente beruhen jedoch oft auf Annahmen und Interpretationen und sind daher umstritten.
Und selbst in dem Teilchenbeschleuniger CERN wird tatsächlich nach dem sogenannten »Gottesteilchen« gesucht, um wieder etwas zu beweisen. Dieser Begriff bezieht sich auf das Higgs-Boson, ein hypothetisches Elementarteilchen, das eine wichtige Rolle im Standardmodell der Teilchenphysik spielt. Das Higgs-Boson ist entscheidend für die Erklärung, warum andere Elementarteilchen Masse haben. Der Large Hadron Collider (LHC) am CERN wurde speziell gebaut, um die Existenz des Higgs-Bosons zu bestätigen. Im Jahr 2012 wurde schließlich die Entdeckung eines neuen Teilchens bekannt gegeben, das mit hoher Wahrscheinlichkeit das Higgs-Boson ist. Diese Entdeckung war ein bedeutender Meilenstein in der Physik und bestätigte die Gültigkeit des Standardmodells.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Begriff »Gottesteilchen« eher eine populäre Bezeichnung ist und nicht wörtlich zu verstehen ist. Die Suche nach dem Higgs-Boson am CERN dient dazu, unser Verständnis der fundamentalen Bausteine des Universums zu vertiefen und neue Erkenntnisse über die Physik zu gewinnen. Es handelt sich dabei um reine wissenschaftliche Forschung und hat keine direkten religiösen Implikationen.
Welch absurde Welt, die einerseits nichts anerkennen will, was wissenschaftlich nicht beweisbar ist, und die auf der anderen Seite sehr genau weiß, dass man Gott nicht durch eine wissenschaftliche Begutachtung erklären kann.
Konzepte und die Verbindungen zu Gott
Die meisten Menschen, die an Gott glauben, brauchen jemanden, der dazwischensteht und die Verbindung wiederherstellt, und viele brauchen auch einen Ort wie eine Kirche oder einen Tempel. Ist Gott dann wirklich nur an diesem einen Ort?
Irgendwie unlogisch. Das ist, als würde man Sauerstoff nur an einem Ort erlauben. Das geht natürlich nicht, Sauerstoff lässt sich eben nicht einsperren und Gott schon gar nicht. Die Verbindung zur eigenen Schöpferquelle ist unabhängig von Religionen, Institutionen und Orten. Dennoch können wir uns bei anderen Inspirationen holen und wir können uns unterstützen in dem »Erinnerungs- und Bewusstseinsprozess«, in dem viele von uns sich gerade befinden, lassen.
Allerdings birgt es Gefahren, die wichtig zu erkennen sind. Ich selbst bin auch vielen Lehrern und Gurus und später auch »Coaches« regelrecht hinterhergelaufen. Manche haben mir in meiner Entwicklung viel geholfen und helfen auch anderen, aber manche Lehrer hatten doch sehr eigennützige Motivationen, die teils auch in hoch manipulativem und negativem Verhalten sichtbar wurden.
»Es ist heute an der Zeit, dass wir Menschen unsere eigene Verantwortung und Erfahrung ernst nehmen und uns nicht an vermeintliche Führer:innen hängen.«
Auch diese Erkenntnisse können wichtig sein, um den Weg in die Selbstermächtigung zu finden. Es ist heute an der Zeit, dass wir Menschen unsere eigene Verantwortung und Erfahrung ernst nehmen und uns nicht an vermeintliche Führer:innen hängen. Missbräuchliche Führungsstrukturen beuten vertrauensvolle, unschuldige Menschen aus und wenn man nicht aufpasst, können solche negativen Erfahrungen einen zerstören.
Gott ohne Anleitung?
Nehmen wir einmal an, wir würden alles beiseite werfen, was wir denken über Gott zu wissen – alle Religionen, alle Konzepte, Gurus und Lehrer und auch alle Glaubenssätze. Was würde übrigbleiben? Dieser Weg kann uns weiterbringen, allerdings birgt es auch wieder Gefahren und viele »Fallen«. Das Ego kann sich enorm aufblähen und sich so ausbreiten, dass man meint, man wüsste alles besser als andere. Diese Energie kann sehr abstoßend auf andere wirken. Wo ist also der gesunde und heilsame Weg zum Thema Gott? Ein Weg, auf dem wir in einem gesunden Kontakt mit uns selbst, selbstkritisch und dennoch in Selbstliebe bleiben? Die Antwort darauf liegt sicher darin, dass wir erst einmal erkennen, was uns heil, ganz und gesund fühlen lässt. Dann ist alles eigentlich ganz logisch.
»Wenn wir unsere innere Stimme und das Wahre in uns hören wollen, dann brauchen wir dazu Raum und Stille.«
Dieses Wissen liegt tief in jedem von uns und es ist wichtig, dass es »gehört« wird. Wenn wir unsere innere Stimme und das Wahre in uns hören wollen, dann brauchen wir dazu Raum und Stille. Daher sind Zeiten von Rückzug sehr wichtig in einem positiven Entwicklungsprozess. Wobei es auch Menschen gibt, die sich selbst im größten Lärm und Trubel tief fühlen und wahrnehmen können, deren Empathie ihnen immer den Weg weist und denen Scheinheiligkeit sofort auffällt.
Die Welt im Wandel
Überlieferungen der alten Kulturen schreiben schon seit Jahrtausenden über diese besondere Wandlungszeit, die in und um uns herum stattfindet und immer schneller wird und die viele so stark wahrnehmen. Wir leben in einer Zeit der starken Veränderungen, die immer offensichtlicher wird. Viele Menschen hinterfragen mehr und mehr die Welt, in der sie leben und damit auch die vorgegebenen Strukturen. Damit hinterfragen sie natürlich auch, welche Rolle Gott in ihrem Leben spielt und wer oder was Gott überhaupt ist.
»Viele Menschen hinterfragen mehr und mehr die Welt, in der sie leben und damit auch die vorgegebenen Strukturen.«
Dieser Zeitenwandel wurde schon von vielen Traditionen und Religionen vorausgesagt. Insbesondere der Hinduismus spricht sehr detailliert darüber. Die vedischen Schriften beschreiben sehr genau, was in diesem Zeitabschnitt, in dem wir im Moment leben, passiert.
Das Kali Yuga
Das Sanskritwort »Yuga« bedeutet »Zeitalter«. Der Zeitabschnitt, in dem wir uns laut der vedischen Schriften des Hinduismus jetzt befinden, wird als Kali Yuga bezeichnet. Das Kali Yuga gilt als das Zeitalter der Lüge, des Verfalls und des Verderbens. Am Ende zerstört es sich selbst und danach wird die Erschaffung einer komplett neuen Welt ermöglicht, die befreit sein wird. In den jetzigen Zeiten wird sich alles bisher Verborgene und Versteckte Stück für Stück wie von selbst offenbaren. Darum spricht man zum Beispiel im Christentum auch über die Zeit der Offenbarung. Deshalb erfahren manche Seelen seit Jahren ein sehr tiefes Erwachen und damit auch die Möglichkeit, sich von sogenannten Geistesgiften zu befreien.
Sowohl Hinduismus als auch Buddhismus beschreiben gemäß den Überlieferungen vier Zeitalter wie folgt: Nach einem goldenen, silbernen und kupfernen Zeitalter befinden wir uns heute im sogenannten »eisernen Zeitalter« oder auch »schwarzen Zeitalter«, in dem sowohl die äußere Welt als auch die geistige Verfassung der Wesen sehr stark von den drei Wurzel-Geistesgiften Hass, Gier und Verwirrung betroffen sind.
In diesem Zeitalter sind wir alle in stärkerem Maße vom Krieg und weit verbreitetem Leid betroffen als in den vorangegangenen Zeitaltern. In einem solchen Zeitalter haben nur noch wenige Wesen die Fähigkeit, Meditation zur geistigen Entwicklung auszuüben und bedürfen sehr kraftvoller Methoden, um den Geist zur vollen Erleuchtung zu führen. Das Gute am Kali Yuga ist jedoch die Möglichkeit der schnellen Transformation, Entwicklungsmöglichkeit und auch die Aufstiegsmöglichkeit der Seelen in dieser Zeit.
Eine gute Metapher für die vier Zeiten ist folgende: Die Wahrheit ist demnach wie ein Stuhl. Im ersten Yuga steht dieser auf vier Beinen. Der Stuhl steht stabil und wackelt nicht. Wir brauchten in dieser Zeit keine Gurus, da wir alle ein so hohes Bewusstsein in uns trugen, dass wir direkt an die Schöpferquelle angebunden waren. Dieses Zeitalter wird Sathya Yuga genannt. »Sathya« bedeutet »Wahrheit«. In den beiden folgenden Yugas, dem Dvapara und Treta Yuga, verschwand je ein Stuhlbein und damit ein großes Stück Wahrheit, Wahrhaftigkeit und damit auch Bewusstsein. Nun sind wir kollektiv im Kali Yuga angekommen. In diesem Zeitalter stehen wir nur noch auf einem Stuhlbein. Die vedischen Schriften beschreiben das Kali Yuga als eine Zeit, in der wirklich alle Lebensbereiche in Schatten eingehüllt werden. Politiker, Wissenschaftler, religiöse Anführer und alle uns umgebenden Strukturen werden zwar einen Kern Wahrheit beinhalten, aber sie werden in sehr tiefe Lügen verwickelt sein.
»Ein Paradies wäre ein Ort ohne Krieg und frei von Leid.
Wie können wir uns nun kollektiv und auch individuell daraus wieder »entwickeln«? Das ist ein großer Prozess, in dem wir uns nun alle befinden. Die einen auf der einen und die anderen auf der anderen Seite, und viele wissen noch gar nicht so gut, wo sie überhaupt stehen. Nun ja, es ist im Moment leider kein Paradies, in dem wir leben. Ein Paradies wäre ein Ort ohne Krieg und frei von Leid. Auch wenn einige wenige Menschen es geschafft haben, ihr höheres Bewusstsein zu erhalten, leben wir zwischen vielen Lügen und Manipulationen.
Aber genau diese Illusion von einer angeblich perfekten Welt wird uns praktisch verkauft, besonders in der New-Age-Spiritualität: Denke nur positiv und du kannst bekommen, was immer du dir wünscht usw. Das positive Denken hat sicher eine gute Wirkung, nur wird die Welt deshalb nicht perfekt.
Die vorher beschriebene Offenbarung hat unter anderem auch damit zu tun. Es offenbart sich, was Wahrheit und Lüge ist, und das wird immer intensiver werden. Diese Offenbarungen sind wichtig, ansonsten würden wir die Lügen nicht durchschauen können. Auch wenn es gerade erst einmal eher negativ aussieht, ist die Offenbarung jetzt notwendig und sehr gut, denn das Licht breitet sich aus und macht das vorher Unsichtbare sichtbar, so dass es nicht mehr verborgen bleiben kann. An die Stelle der verborgenen Schatten tritt dann das Licht. Ein weiterer starker An- und Aufstieg des Bewusstseins wird möglich.
Was die Länge des Kali Yugas betrifft und auch was nach dem Ende des Kali Yugas folgt, ist je nach Tradition umstritten. In hinduistischer Überlieferung sind mehrere Möglichkeiten offen:
- Ein neues Goldenes Zeitalter (Satya Yuga) erscheint unmittelbar und ersetzt Unordnung und Leid augenblicklich durch »göttliche« Ordnung und Wissen.
- Ein langsamer Aufstieg durch ein neues Dvapara und Treta Yuga bis hin zu einem neuen Satya Yuga vollzieht sich analog zu dem vorangegangenen Abstieg.
Gott wohnt in uns – niederes und höheres Bewusstsein
Hindus glauben an die Existenz einer höchsten spirituellen Kraft. Sie glauben auch an die Wiedergeburt und das Karma, das besagt, dass die Handlungen eines Menschen sein Schicksal in zukünftigen Leben bestimmen. Dieses Wissen der Hindus und Buddhisten findet sich heute noch in der traditionellen indische Grußformel »Namaste«. Die Bedeutung von »Namaste« kann je nach Kontext variieren, aber im Allgemeinen bedeutet es »Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir«. Es drückt die Anerkennung der spirituellen Verbundenheit und Einheit aller Lebewesen aus. Wenn jemand »Namaste« sagt, kann dies als Ausdruck von Respekt, Wertschätzung und Frieden verstanden werden. Es ist eine Möglichkeit, die göttliche Essenz in jedem Menschen anzuerkennen und sich auf einer spirituellen Ebene zu verbinden. Es ist eine schöne Art, Mitgefühl und Verbundenheit auszudrücken und erinnert jedes Mal an den göttlichen Funken in jedem Wesen.
»Somit ist Gott nicht nur etwas im Außen sondern etwas sehr persönliches und eine sehr verantwortungsvolle Kraft in jedem von uns.«
Somit ist Gott nicht nur etwas im Außen sondern etwas sehr persönliches und eine sehr verantwortungsvolle Kraft in jedem von uns, die auch das Karmagesetz erklärt. Die indischen Schriften beschreiben sehr ausführlich, wie im Kali Yuga beide Kräfte – die Devatas (gute Kraft) und die Rakshasas (negative Kraft) – in jedem Menschen leben. Der Kampf um Gut und Böse findet demnach ab einem gewissen Entwicklungspunkt immer auch in uns selbst statt und zeigt sich durch unser Handeln. Eigentlich ist es ganz einfach. Da wo das Bewusstsein fehlt, finden wir Missgunst, Hass, Neid bis hin zur totalen Skrupellosigkeit ohne Gefühle. Da wo hohes Bewusstsein ist, wird dieses mehr und mehr wahrgenommen und gesehen. Die Wölfe in den Schafsfellen werden für die Menschen sichtbar, die ihr Bewusstsein Stück für Stück erweitern. Die Lügen werden nun sichtbar und offenbaren sich. Nur will natürlich kein Wolf im Schafsfell, dass seine Tarnung auffliegt. Genau deshalb fangen die Wölfe immer genau dann gezielte Angriffe an, wenn ein Wolf im Schafsfell enttarnt wird. Meist passiert dies in Form von Schuldumkehrung und Verleumdungen.
Fast jeder hat schon mal über Narzissten, Soziopathen und Psychopathen gelesen oder gehört. Narzissten zum Beispiel verdrehen Schuld in einem solchen Maße, dass die Opfer sich selbst in Frage stellen. Sehr oft sind die Opfer Empathen, also sehr sensitive Menschen, die dann lange nur an sich selbst arbeiten, ohne erkennen zu können, was gerade wirklich passiert. Man könnte auch vereinfacht sagen, das niedere Bewusstsein möchte das höhere Bewusstsein mit herunterziehen. Narzissten können noch umdrehen und zu einem gesunden und höheren Bewusstsein wechseln, aber dies passiert eher selten.
Ein hohes Bewusstsein wiederum bezieht sich auf einen Zustand des Geistes, in dem ein tiefes Verständnis von sich selbst, der Umgebung und des Universums als Ganzes vorliegt. Es beinhaltet eine erhöhte Wahrnehmung, Achtsamkeit und spirituelle Verbundenheit, aber auch eine sehr erhöhte Sensitivität. Diese Sensitivität ist für viele ein Fluch und ein Segen zugleich. Menschen mit einem hohen Bewusstsein sind oft in der Lage, über den ausschließlich materiellen Aspekt des Lebens hinauszublicken und erkennen die Zusammenhänge zwischen allem, was existiert. Sie haben ein starkes Gefühl von Mitgefühl, Empathie und Verbundenheit mit anderen Menschen und Tieren sowie der Natur.
Ein hohes Bewusstsein kann auch bedeuten, dass man sich seiner eigenen Gedanken, Emotionen und Handlungen bewusst ist und in der Lage ist, diese zu reflektieren und zu kontrollieren. Es beinhaltet oft eine tiefe spirituelle Praxis oder Meditationstechniken, um das Bewusstsein zu erweitern und eine tiefere Verbindung zur inneren Weisheit zu entwickeln. Manche Menschen inkarnieren aber gerade in diesen jetzigen Zeiten mit einer schon weiterentwickelten Seele in ihrem Körper. Viele dieser Menschen »schlafen« noch und sind sich ihrer selbst und wer sie sind noch nicht ganz bewusst. Je mehr das Kali Yuga voranschreitet, desto stärker wird ihr Erwachen werden. Denn die Dunkelheit wird das Licht nicht besiegen können.
Subtile und direkte negativen Einflüsse
Die Frage nach der Existenz Gottes und des Teufels sowie nach Gut und Böse ist eine grundlegende philosophische und theologische Frage, die seit Jahrhunderten diskutiert wird. Verschiedene Religionen und Glaubenssysteme haben unterschiedliche Vorstellungen von Gott, dem Teufel und dem Konzept von Gut und Böse. In vielen Religionen wird Gott als eine höhere Macht oder ein übernatürliches Wesen betrachtet, welche der Schöpfer des Universums ist und allmächtig, allwissend und allgegenwärtig ist. Der Teufel wird oft als Gegenspieler Gottes angesehen, der das Böse verkörpert und versucht, die Menschen von Gott abzubringen. Das Konzept von Gut und Böse ist eng mit moralischen Vorstellungen verbunden und variiert je nach kulturellen, religiösen und persönlichen Überzeugungen. In vielen ethischen Systemen wird angenommen, dass es objektive moralische Prinzipien gibt, die bestimmen, was als gut oder böse angesehen wird.
Es gibt jedoch auch philosophische Ansätze, die argumentieren, dass Gut und Böse relative Konzepte sind, die von individuellen Perspektiven abhängen. Diese Ansicht besagt, dass moralische Werte subjektiv sind und sich im Laufe der Zeit verändern können. Diese philosophischen Theorien sind sehr manipulativ, da sie Menschen abstumpfen lassen können. Wenn Menschen in sich selbst Gut und Böse nicht mehr fühlen können, sondern aus Angst oder aus veränderten Werten agieren, dann wird das Schlechte nicht automatisch gut, sondern einfach ein Wolf im Schafspelz.
Eine Metapher dafür, wie subtil und listig das Böse sein kann, wenn es sich tarnt oder versteckt ist, stammt aus dem Gedicht »Les Fleurs du mal« von Charles Baudelaire. Es wird oft interpretiert als die Idee, dass der Teufel oder das Böse in der Welt existiert, aber oft unbemerkt bleibt oder geleugnet wird. Indem er sich verbirgt und die Menschen dazu bringt, an seine Nichtexistenz zu glauben, kann er seine Macht und Einflussnahme auf subtile Weise ausüben. Der Satz lautet: »Der größte Trick, den der Teufel je vollbracht hat, war, die Welt glauben zu lassen, es gäbe ihn nicht.« Diese Aussage kann auch als Warnung verstanden werden, dass man sich bewusst sein sollte, dass das Böse in verschiedenen Formen und Gestalten auftreten kann und nicht immer offensichtlich ist. Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und sich der möglichen negativen Einflüsse bewusst zu sein, um sich davor zu schützen. Letztendlich ist es eine Erinnerung daran, dass das Böse existiert und dass es wichtig ist, sich dessen bewusst zu sein und aktiv dagegen anzukämpfen, um ein moralisches und ethisches Leben zu führen. Wir brauchen Eigenverantwortung und Verbundenheit mit Mutter Erde, um diesen Weg gut gehen zu können.
Gut und Böse – und das soll dann EINS sein?
Ein sehr großes spirituelles Konzept der New-Age-Bewegung ist, dass alles EINS ist und wir deshalb auch nicht bewerten sollen. Devatas und Rakshasas, Gott und Teufel, gut und schlecht, im Außen aber auch im Inneren – und nun kommt dieser so bekannte und starke Satz, der sagt: Alles ist EINS. Das wird dann auf die Ansicht erweitert: Du musst nicht werten. Oder schlimmer noch: Du darfst nicht werten. Manche Lehrer behaupten, dass wir nichts bewerten dürfen, da alles, auch das Böse in der Welt, in jedem von uns ist und nur deshalb existiert.
Wenn dem so wäre, dann gäbe es aber keine hoch entwickelten Wesen, die frei von Hass und voller Mitgefühl, Empathie und Liebe sind. Die Idee, dass Liebe nicht wertet und Empathie die schlimmsten Massenmörder versteht, ähnelt eher einem psychologischen Problem namens Stockholmsyndrom als einer Einheitserfahrung.
Von der emotionalen Intelligenz aus gesehen fragt man sich, welches fühlende Wesen mit einem Mörder eins sein möchte? Ist das nicht zu viel verlangt und zudem noch komplett absurd? Wir können zwar alles verstehen und nachvollziehen, aber dennoch ist das Werten sehr wichtig, denn nur durch das Werten können wir zwischen richtigen und falschen Entscheidungen unterscheiden. Wir sind alle miteinander verbunden, aber wir sind nicht alle eins, nicht in diesem Zeitalter.
Gott in uns – der Weg zur Wahrheit
Wenn wir also davon ausgehen, dass wir uns weiterentwickeln, dann bedeutet es auch, dass wir eine Verantwortung haben. Eine Verantwortung uns selbst gegenüber, aber genauso auch mit allen Wesen, die um uns herum leben und natürlich auch der Mutter Erde gegenüber. Aber gehen wir alle wirklich gut mit dieser Verantwortung um? Der Weg zur Wahrheit bedeutet auch, dass wir uns selbst liebevoll, aber wahrhaftig hinterfragen und dann auch bereit sind zu Veränderungen.
Gott heißt im englischen GOD. G wie Generator – O wie Operator und D wie Destroyer. Generator, Operator und Destroyer – GOD. Erschaffer, Erhalter und Zerstörer – GOTT. Wenn diese Energie in allen von uns lebt, dann fangen wir an zu verstehen, warum wir oftmals Dinge im Leben verändern müssen. Wenn wir uns wirklich bemühen, das Richtige zu tun, dann schaffen wir etwas damit. Wenn wir etwas erhalten, was gut ist, dann nutzen wir diese Schöpferkraft sehr klar. So wird verständlich, was damit gemeint ist, wenn wir sagen, dass Gott in jedem von uns lebt.
Wir haben immer eine Möglichkeit zu wählen, was wir erschaffen, was wir erhalten und auch was wir zerstören. Manchmal ist es notwendig, alte Wege zu verlassen, etwas Altes zu zerstören, was uns nicht dient, etwas, was uns missbraucht, verletzt oder einfach nicht guttut, wenn wir dies zerstören, dann geben wir wieder Raum für das neue Gute, was wachsen kann.
Natürlich wäre es Größenwahnsinnig zu denken, dass wir alles allein schaffen. Das geht nicht und würde nicht funktionieren. Es gibt ein kollektives und ein individuelles Erschaffen. Nur beginnt jede Veränderung immer mit einem kleinen ersten Schritt. Wenn viele Menschen viele erste kleine Schritte gehen, dann kommen wir nach und nach zu einem kollektiven Erwachen und sehr guten, schnellen Veränderungen.
Entwicklung – der Weg zur Bewusstwerdung und Heilung
Schon in der Bibel kann man lesen, dass Jesus sagte, dass Gott in ihm selbst lebt. Diese Verbindung mit der höchsten Gottesebene kann Menschen bewusstwerden, wenn Entwicklung passiert. Entwickeln, ein schönes Wortspiel mit tiefer und wahrer Bedeutung. Wir entwickeln etwas in uns, was vorher verwickelt war. »Eine verwickelte Angelegenheit, Situation« bedeutet: schwer zu durchschauen, zu erklären, zu lösen. Ist Gott nicht auch irgendwie schwer zu durchschauen und zu erklären? Was passiert aber mit unserem Bewusstsein und mit unserem Herzen, wenn wir Klarheit über die göttliche Schöpferebene erhalten?
Selbstermächtigung und Befreiung sind dann für viele die nächsten Schritte. In vielen Religionen und Traditionen wird versucht, den Weg dahin aufzuzeigen, teilweise auch mit Regeln und Geboten. Wir alle kennen die zehn Gebote. Nur hält sich fast niemand an sie, und zudem bringen sie nichts, wenn wir nicht innerlich fühlen, was richtig und was falsch ist. Sobald wir aber mit dem göttlichen Funken in uns in Kontakt sind, dann fühlen wir dies tief in uns.
Wichtig ist in diesem Prozess, dass wir die Anbindung fühlen können. Dies passiert immer dann, wenn wir einen Schritt in die Wahrheit gehen. Sobald sich unsere Schwingung erhöht, werden wir uns dessen bewusst, dass wir eine wahre göttliche Anbindung in uns tragen und wir tatsächlich ein Stück weit selbst »schöpfen und erschaffen« können.
Wie erkennen wir, dass wir und andere sich auf dem Weg einer guten Entwicklung befinden?
- Sie sind sicher nicht perfekt aber sie reflektieren sich, hinterfragen sich und andere.
- Sie haben Empathie und Mitgefühl nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Tieren.
- Sie fühlen und leben Ethik und damit Werte, die sie klar vertreten.
- Sie haben auch nach starken Tiefs immer wieder die Kraft, Optimismus auszustrahlen und anderen Mut zu machen.
- Sie übernehmen Vorbildfunktionen und reden nicht nur auf einen ein.
- Sie haben Freude und Energie, etwas Gutes und Neues zu erschaffen und versuchen auch anderen auf diesen Weg Mut zu machen.
Dafür braucht es Hingabe. Hingabe an das Gute und an die Wahrheit. Seien wir mutig auf diesem Weg.
Zur Autorin
Bharati Corinna Glanert ist Mystikerin und spirituelle Begleiterin. Ihre jahrzehntelangen Forschungen und Studien haben sie vor langer Zeit dazu bewegt, Spiritbalance zu gründen. Corinna leitet in ihrem Seminarhaus im Schwarzwald ein Seminarhaus mit der Möglichkeit für einen tiefen kompletten Rückzug vom Alltag im Dunkelretreat.
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