Selbstgespräche mit dem Höheren Selbst aus weiblicher Perspektive
Dieses erstaunliche Buch ist eine Art »weibliche« Ergänzung zu Neal Donald Walschs »Gespräche mit Gott«. Es geht um das intime und offene Gespräch einer Frau in der Mitte des Lebens mit ihrer Seele, ihrem Höheren Selbst oder ihrer »Göttin«. Dabei reflektiert es an vielen Stellen zugleich diese Konstellation des inneren Gesprächs zwischen zwei bedeutenden Dimensionen jedes Menschen, dem Ego und dem Höheren Selbst.
Vor drei Jahren habe ich meinen ersten großen Traum verwirklicht. Ich bin zu Fuß die achthundert Kilometer des Jakobsweges gegangen. Das war eine wunderschöne Reise, die ich jedem empfehle, der sich spirituell weiterentwickeln möchte. Diese Reise hat mir nicht nur dabei geholfen, das Leben an sich und mich selbst besser kennenzulernen, sondern auch die unglaubliche Schönheit unserer Welt und des Lebens schätzen zu lernen. Nach dieser wundervollen Erfahrung durchlebte ich einen schweren Schicksalsschlag, bei dem ich aufgrund eines Geschwüres an der Hornhaut meines linken Auges fast dessen Sehkraft verloren hätte. Aber die Erfahrungen, die ich auf dem Jakobsweg gemacht hatte, gaben mir die nötige Kraft, um diese Prüfung zu bestehen. Ich habe hart gekämpft und mich mit all meinem Glauben und meiner Energie auf den Heilungsprozess konzentriert. Dank der Liebe meiner Freunde und dank des Lebens ist es mir schließlich gelungen, 50 Prozent meiner Sehkraft wiederzugewinnen. Das Durchleben all dieser schönen und schweren Momente hat mir zu einem tiefen Glauben an das Leben verholfen. Ich habe verstanden, dass für diejenigen, die auf der Suche nach sich selbst sind, sowohl Freude als auch Leid Geschenke des Lebens sind.
»Ich habe verstanden, dass für diejenigen, die auf der Suche nach sich selbst sind, sowohl Freude als auch Leid Geschenke des Lebens sind.«
So voll Dankbarkeit und Liebe für mein Dasein ging ich auf die Suche nach einem Mann, mit dem ich einst eine sehr schöne Liebesgeschichte erlebt hatte. Unser Wiedersehen war wundervoll und traurig zugleich. Traurig, weil Zeit und Entfernung die Liebe, die wir füreinander empfanden, verändert hatten und wir somit diese besondere Leidenschaft, die uns einst verband, nicht wiederaufleben lassen konnten. Wundervoll, weil diese Leidenschaft damals so besonders war, dass sie in mir, obwohl wir es nicht schafften, sie wiederaufleben zu lassen, einen magischen und unumkehrbaren Prozess auslöste. Von diesem Moment an bemerkte ich die Existenz einer »anderen Person« in mir, wobei mir klar wurde, dass sie eigentlich schon immer da gewesen war, ich sie jedoch nie wirklich bewusst wahrgenommen hatte. Zu Beginn erschien mir dieses neue Gefühl sehr merkwürdig, obwohl es mich mit einem bis dahin unbekannten Glücksgefühl erfüllte. Ich fragte mich, ob dieses Phänomen normal war oder ob ich gerade dabei war, verrückt zu werden, und deshalb lieber medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Aber es fühlte sich so gut an, dass es einfach keine Krankheit sein konnte! Ich vertiefte meine Kenntnisse zu dem Thema und stellte fest, dass es umfangreiche Literatur zu dieser Art von Spiritualität gibt, die gerade begonnen hatte, in mir zu erwachen. Ich stellte fest, dass ich mit dem in Kontakt gekommen war, was man »Höheres Selbst« oder Seele nennt, dem göttlichen Teil, der jedem einzelnen Menschen innewohnt! Mir wurde bewusst, dass ich eine riesige Belohnung des Lebens dafür bekommen hatte, dass ich meine Träume verwirklicht hatte. Vielen Menschen dürfte dies unverständlich erscheinen oder sogar absurd, was absolut nachvollziehbar ist, denn es ist nicht möglich, etwas zu verstehen, das man nicht kennt. Mir ist jedoch auch aufgefallen, dass die spirituelle Suche für eine immer größere Anzahl von Menschen mehr als ein intellektueller Zeitvertreib ist. Sie ist vielmehr eine Lebensnotwendigkeit, etwas, das im Alltag praktische Anwendung finden möchte.

In meinem Buch »Die Wissenschaft der Leidenschaft« schreibe ich über meine persönlichen Gespräche mit meinem Höheren Selbst. Ich denke, dass unsere Welt in einem schwierigen Übergangszustand ist und verändert werden muss. Und dass es vom Engagement jedes Einzelnen abhängt, wie schnell dies geschieht. Es bringt nichts, nur die Politik verantwortlich zu machen und darauf zu warten, dass sie allein die aktuelle Situation verändert. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, in seinem Alltag etwas dafür zu tun, dass unsere Welt nicht durch die herrschende Gier zerstört wird, sondern sich vielmehr weiterentwickelt und sich endlich in das verwandelt, was sie sein sollte: eine sich im Gleichgewicht befindende Welt, in der glückliche und gesunde Menschen leben.
»Die Energie, die Ursprung von allem und alles durchdringend ist, ist gleichzeitig weiblich und männlich.«
Ich denke, dass ich zwei Dinge erklären sollte: zum einen, warum ich mein »anderes Ich« oder »Höheres Selbst« als Göttin bezeichne und nicht, wie es üblich ist, als Gott und zweitens den Buchtitel an sich. Der Name »Göttin« bezieht sich nicht darauf, dass diese Wahrnehmung, von der ich spreche, weiblich ist. […] Für diejenigen, die Schwierigkeiten mit religiösen Begriffen haben, verwende ich den Begriff Energien. Die Energie, die Ursprung von allem und alles durchdringend ist, ist gleichzeitig weiblich und männlich. Jeder möge diese Energie nennen, wie es ihm am plausibelsten erscheint, ich habe mich in meinem Buch für »Göttin« entschieden. So möchte ich der weiblichen Seite der Schöpfung huldigen, die – unter uns gesagt – in der letzten Zeit nicht sehr geehrt wurde. Ich bin eine Frau und liebe sie aus tiefstem Herzen. Daher erscheint es mir nur natürlich, mit der »Göttin« zu sprechen. Hinzu kommt, dass ich Brasilianerin bin und glaube, dass in meinem Land die weiblichen Kräfte überwiegen (ohne die wunderbaren und sehr empfindsamen Männer meines Landes beleidigen zu wollen). Ich entdeckte, dass die Göttin eine Energie voller Humor, Reinheit, Schönheit, extremer Güte, Ironie, unvergleichlicher Großzügigkeit und Fröhlichkeit ist, die ich bis heute nur bei sehr kleinen Kindern gesehen habe. Sie kennenzulernen, hat mein Leben verändert. Jeden Tag versuche ich, mich mit ihr zu verbinden.
Lies hier das Gespräch mit der Göttin:
Gespräch mit der Göttin
(Auszüge; die wechselnden Sprechrollen zwischen Antonella und ihrer inneren Göttin werden hier nicht gekennzeichnet, aber ihr findet es beim Lesen leicht heraus)
Du bist nach allem, was ich bis jetzt verstanden habe, der göttliche Teil in mir, das, was man Seele nennt oder Göttin oder Gott oder …
Tja, ich glaube es ist besser, wenn du es erklärst, weil ich es, um ehrlich zu sein, selbst noch nicht richtig verstanden habe.
Ich bin du.
Ist das alles, was du dazu sagen willst?
Reicht das nicht?
Du machst dich über mich lustig, kleine Antonella …
Du gibst mir, entschuldige, aber so ist es, den lächerlichen Namen »kleine Antonella«, aber ich soll diejenige sein, die sich lustig macht? Alles klar …
Was denn, gefällt er dir nicht? Ich habe dich schon öfter so genannt, weil es sich jedes Mal, wenn ich deine Präsenz in mir spüre, so anfühlt, als würde ich die Energie eines kleinen Kindes fühlen. Etwas Reines, Lächelndes …
Warum bestehst du darauf, mir einen Namen zu geben?
Aber wie soll ich mich mit jemandem unterhalten, der keinen Namen hat?
Indem du dich unterhältst.
Aber … Ach, ich weiß nicht …
Ehrlich gesagt möchte ich gerne, dass dies eine intimere Unterhaltung wird, dass wir so sprechen wie zwei dicke Freundinnen.
Meinst du, ich habe die Pflicht, immer zu antworten? Wenn die Göttin so wäre, wäre sie geschwätzig und unangenehm. Dann würde es keinen Sinn ergeben, dass ich euch Menschen die Fähigkeit zu sprechen gegeben habe, denn dann müsstet ihr mir die ganze Zeit zuhören. Manchmal gefällt es mir, still zu sein, und wenn du mich nicht hörst, dann weil du meine Stille nicht hören willst. Alles spricht zu dir, jederzeit.
Und wie darf ich dich dann nennen?
Warum denkst du, dass ein Name etwas ändern würde? Du weißt besser als jeder andere, dass es nicht gut wäre, mir eine Gestalt zu geben. Manchmal nimmst du mich als Freundin wahr, manchmal wie einen Geliebten, einen Vater oder eine Mutter oder das, wonach dir in dem Moment eben gerade ist.
Das stimmt. Dann muss ich dir eben einen Zwitter-Namen geben.
Du bist stur. Aber ich mag das. Antonella, ganz ehrlich, nenne mich, wie du willst. Aber egal wie, mir gefällt der Gedanke nicht, nur einen einzigen Namen zu haben. Ihr auf der Erde braucht das, um euch identifizieren zu können, um zu wissen, wer ihr seid. Ich brauche das nicht. Ich bin.
Warte einen Augenblick … Sagtest du nicht, wir hätten alles gemeinsam? Aber dann, theoretisch, »bin« ich auch.
»Man kann niemals jemanden vollständig kennen, auch nicht sich selbst, denn das Leben ist ein pausenloser Prozess der Selbsterkenntnis.«
Aber natürlich »bist« du! Ich wiederhole es ständig für dich! Du »bist«, egal, was du tust, wie andere dich sehen oder was andere von dir denken. Du bist eine ewige Energie, die in einem physischen Körper wiedergeboren ist, und du machst diese Erfahrung freiwillig und spontan. Punkt. Wenn ich sage, dass ihr Namen braucht, dann auf der praktischen und materiellen Ebene der Dimension, in der ihr euch momentan befindet. Aber Namen sind nicht lebensnotwendig für euch, denn ihr seid Wesen, die man nicht definieren kann. Ihr verändert euch in jedem Augenblick. Man kann niemals jemanden vollständig kennen, auch nicht sich selbst, denn das Leben ist ein pausenloser Prozess der Selbsterkenntnis, der niemals aufhört, auch nicht mit dem eigenen Tod. Deswegen sage ich, dass Namen lediglich einen praktischen Wert haben, denn es ist nicht möglich zu sagen, dass jemand dies oder jenes ist. Ihr seid das, was ihr selbst entscheidet zu sein, in jedem neuen Augenblick.
»Die Landkarte ist nicht das Land.« (Fritjof Capra)
Das erinnert mich an einen Satz, den ich in dem Buch »Das Tao der Physik« von Fritjof Capra gelesen habe: »Die Landkarte ist nicht das Land.« Was bedeutet, dass wir nicht behaupten können, etwas zu kennen, nur weil wir seinen Namen kennen oder eine ungefähre Idee seiner Gestalt haben. Die Beschreibung einer Sache ist immer ungenau und entspricht nur teilweise ihrem wahren Wesen.
So ist es. Deswegen haben die Religionen dieses unglaubliche Durcheinander geschaffen, das zu unzähligen Kriegen geführt hat. Denn zu Beginn haben mich einige Menschen gefühlt, oder sagen wir, sie haben Gott gespürt und wollten das, was sie gefühlt haben, gerne beschreiben. Aber indem sie dies beschrieben, vergaßen sie, dass Gott oder die Energie ständiger Veränderung unterliegt und sie deswegen in jedem neuen Moment wieder neu gefühlt und somit wieder neu beschrieben werden muss. Daraufhin fingen sie an, Gott zu denken und nicht mehr zu fühlen, und hafteten der Vorstellung an, die sie sich von mir gemacht hatten und die schon längst veraltet war. Sie verwandelten diese Beschreibung in etwas Absolutes, in eine Pseudowahrheit (denn die Wirklichkeit ist mit menschlichen Worten nicht beschreibbar), und was noch schlimmer ist, sie erlegten sie anderen Menschen als einzige Wahrheit auf, so als wüssten sie mehr, obwohl sie in Wahrheit gerade dadurch weniger wussten!
Okay, kommen wir zurück zur ersten Frage, die du gestellt hast, als ich sagte: »Alles spricht zu dir, jederzeit.« Bist du bereit für die Erklärung? Sie scheint ein wenig kompliziert, aber in Wahrheit ist sie ganz einfach. Genau so sehe ich dich! Einfach und kompliziert zugleich! Ich bin ganz genau so wie du, meine Liebe. Nur ein wenig ungebundener, freier und klüger … Aber das wirst du eines Tages auch erreichen … (Lachen)
Gut, ich glaube, wir fangen an, von etwas Wichtigem zu sprechen.
»Die Seele ist eine subtile und ewige Energie; sie ist im Wesentlichen das, was du bist.«
Die Seele ist eine subtile und ewige Energie; sie ist im Wesentlichen das, was du bist; sie ist der Schauspieler, der auf Erden in Fleisch gehüllt ist. Sie ist das Höhere Selbst, der unsichtbare leitende Draht, der alle Informationen sendet, die Körper und Geist in Form von Emotionen empfangen. Wenn menschliche Charaktere unvollkommene Wesen sind, innerhalb von Raum und Zeit, die nach einem Absoluten streben und sich zu einer gewünschten Vollkommenheit entwickeln, dann weil sie all dies in sich tragen! Die Seele ist der vollkommene und absolute Teil des Menschen; die Seele ist ich in und um jeden von euch.
»Die Seele manifestiert sich durch Emotionen.«
Das Interessante ist, dass alle Menschen immer das Gefühl hatten, dass etwas Göttliches existierte, aber sie glaubten immer, dass es etwas Fernes und Übernatürliches war. Es ist an der Zeit, dies zu ändern und als etwas Vorhandenes zu verstehen, das realer und greifbarer ist, als sie es sich jemals vorgestellt haben! Gott oder Göttin ist in jedem von euch und jeder kann mit mir kommunizieren! Achte genau darauf, was ich dir wiederholen werde: Die Seele manifestiert sich durch Emotionen. Um zu wissen, wie man diese Informationen entschlüsselt, die die Seele sendet, muss man sich bewusst sein, dass dies kein zufälliger Prozess ist.
Es hat mich positiv überrascht. Als ich diese starke Wahrnehmungsveränderung hatte – lass sie uns »mystische Erfahrung« nennen, was ein geläufiger Begriff für diese ungewöhnlichen Erlebnisse ist –, da habe ich gelacht und vor Glück geweint, weil es zu schön war, um wahr zu sein.
Und es ist immer noch viel schöner, als du es dir vorstellen kannst, meine Liebe … Das Leben, die Göttin, Ich bin die unglaublichste Sache, die ihr euch nicht einmal vorstellen könnt, denn Ich bin das Jenseits, jenseits des Jenseits. Ich meine das ganz ernst. Ich oder eure Seelen, wir sind wie ein Kind, oder besser gesagt wie mehrere Kinder, die die ganze Zeit spielen und dabei immer wieder neue Spiele kreieren. Ich bin fröhlich, ich bin traurig, ich bin wütend, ich bin romantisch usw. und das alles in einem Zeitraum von wenigen Minuten. Alles, was existiert, wird aus meiner Emotion heraus geboren.
Aber erkläre mir mal etwas, Göttin, wenn du meine Seele bist, wie kannst du dann auch die Seele der anderen sein?
Ich bin die individuelle Seele eines jeden von euch und gleichzeitig bin ich alle Seelen zugleich. In der spirituellen Dimension ist das absolut logisch und normal, denn alles, was existiert, ist Eins und ein Teil von mir. Jede Seele ist eine Facette von mir, verstehst du? So wie ein Haufen Fernsehgeräte, die an eine zentrale Schaltstelle angeschlossen sind. Alle Seelen, wenn sie in ihrem ursprünglichen Zustand sind, in ihrem lichtvollen Zustand, haben es gemeinsam, wie kleine Kinder zu sein, weil Ich das große Kind bin.
Das ist so schön, weißt du? Es ist so schön, zu verstehen, dass Gott nicht dieser distanzierte und böse Vater ist, sondern ein kleines Mädchen oder ein kleiner Junge, der es faustdick hinter den Ohren hat und super intelligent ist, der hier bei uns, zwischen uns ist, der uns die ganze Zeit über begleitet und möchte, dass wir glücklich sind, und mit uns spielen will!
Wie schade, dass es so lange gedauert hat, bis ihr angefangen habt, das zu verstehen. So macht es doch viel mehr Spaß, oder? Ihr habt dieses tragische Bild von mir erschaffen und ich konnte nichts dagegen tun. Denn Ich habe euch nach meinem Bild und mir ähnlich erschaffen und habe euch die Freiheit gegeben, die Welt und eure Ideen so zu kreieren, wie ihr es wollt.
Also waren all diese Katastrophen, wie beispielsweise die Sintflut, keine Racheakte von dir?
Ich bin nicht rachsüchtig! Denkst du, ich würde meine Zeit damit verschwenden, eine solch armselige Emotion zu nähren? Alles, was Ich erschaffen habe, enthält meine Energie und auf einem gewissen Niveau ein eigenes Bewusstsein, die Erde hat auch eines! Sie spürt es, wenn ihr viel Mist macht, und wird von euren Energien beeinflusst! Wenn ihr sie nicht gut behandelt, so wie ihr es macht, dann wird sie krank, sie wird aufgeregt, so wie ihr, und die ganze Welt leidet unter den Folgen eurer Unbewusstheit. Ihr müsstet viel mehr Ehrfurcht vor der Umwelt haben, in der ihr lebt, euch müsste bewusst sein, dass ihr über einen lebenden Planeten lauft und dass die Lebensmittel, die ihr zu euch nehmt, auch von mir kommen. Sie sind ebenfalls Teil meiner Energie und haben einen kleinen Teil Bewusstsein. Wenn ihr anfangen würdet, diese Dinge zu sehen, dann würdet ihr viel fürsorglicher mit der Welt umgehen, und die Welt würde wiederum viel fürsorglicher mit euch umgehen. Und alle würden viel besser leben. Wenn ihr in den ganzen Katastrophen einen göttlichen Prozess seht, dann habt ihr nicht unrecht, aber es ist sehr einfach, darin einen Wutausbruch von mir zu sehen! So macht ihr euch selbst zu Opfern und macht mich für alles Schlechte verantwortlich, das geschieht! Aber es ist an der Zeit, das zu ändern! Vergesst nicht: Mit euren Gedanken und euren Handlungen erschafft ihr alles, absolut alles, was euch geschieht, und zwar sowohl auf persönlicher als auch auf kollektiver Ebene. Wenn also um euch herum etwas aus dem Gleichgewicht gerät, dann ist dies lediglich ein Widerschein irgendeines Ungleichgewichts in euch selbst. Aber bleibt ganz ruhig. Das ist kein Grund zu verzweifeln! Macht es euch bewusst. Und ändert euch bitte ganz schnell! Es bleibt noch Zeit, die Katastrophen zu beenden, die ihr erschaffen habt.
Wir erschaffen Katastrophen?
Natürlich, und das weißt du. Ihr denkt, fühlt und lebt unbewusst, und das erschafft Ungleichgewicht. Das Gleichgewicht kommt von der Wissenschaft, der Bewusstheit, aus mir. Hört mir zu, lebt mich, und alles wird sich ändern. […] In diesem Fall geht es, genauso wie bei der Kraft der Gedanken, um die Transformation von Schwingungsfrequenzen. Im Falle eurer Gedanken ist es sehr wichtig, dass ihr euch diesen Prozess bewusst macht, der in euch abläuft. Ihr alle empfangt tagtäglich, seitdem ihr geboren seid und sogar bereits davor, eine Menge emotionaler Informationen, die euer Gehirn wie ein Computer verarbeitet. Es interpretiert sie und transformiert sie in positive oder negative Gedanken. Die meisten von euch haben noch nicht verstanden, dass sie diesen Prozess neu ordnen können, dass sie ihren Computer neu programmieren können, sodass er in Übereinstimmung mit euren eigenen Bedürfnissen funktioniert. In dem Moment, in dem ihr beginnt, euch mit diesen Dingen auseinanderzusetzen, werdet ihr eure eigene intrinsische Natur entdecken – so wie auch ein Samen sie in sich trägt. Ihr entdeckt etwas, das ihr erleben oder tun müsst, um euch selbst zu verwirklichen, so wie sich der Samen öffnen muss, um zu einer Pflanze zu werden und das Leben zu ernähren. Ja, denn in dem Moment, in dem ihr euch in euch selbst verwandelt, ernährt ihr mich, ernährt ihr die Energie des Lebens und werdet dadurch selbst lebendiger, energievoller und lichtvoller – ihr werdet mehr zu mir. Ich wiederhole: Je mehr ihr eure Bewusstheit und Achtsamkeit entwickelt, je mehr ihr die Wissenschaft der Leidenschaft praktiziert, je mehr ihr leidenschaftlich lebt, desto mehr werdet ihr mit mir verbunden sein und mich fühlen. Natürlich ist das ein langer Prozess und nichts, was man von einem Tag auf den anderen erreichen kann. Die Natur hat auch einen langen Prozess der Evolution hinter sich gebracht, um zu dem zu werden, was sie heute ist, und dasselbe geschieht mit eurem Bewusstsein. Es gibt allerdings etwas, das wir als »Evolutionssprung« bezeichnen können, dabei geht es um plötzliche Beschleunigungen im Evolutionsprozess, die mit der Bewusstwerdung zu tun haben. […] Die Wissenschaft der Leidenschaft gibt für euch noch unendlich viel zu entdecken, das Leben ist ein großes Abenteuer. Das Essenzielle ist, dass ihr glücklich seid und auf einem hohen Level schwingt, damit wir zusammen spielen und miteinander interagieren können.

Zur Autorin:
Antonella Yllana wurde 1972 in Rio de Janeiro geboren. Sie begann im Alter von acht Jahren zu schreiben und hat nie wieder damit aufgehört. Ihr erstes Buch erschien 1997. 2002 veröffentlichte sie »The Science of Passion«, das die Aufmerksamkeit von Paulo Coelho auf sich zog. Antonella hat insgesamt acht Bücher veröffentlicht. Außerdem schreibt sie Reflexionen, Gedichte, Lieder und übersetzt tibetisch-buddhistische Lehren.
Anmerkung von Maik Hosang:
Die folgenden Passagen sind genehmigte Auszüge aus Antonella Zaras Buch »The science of Passion«. Kürzlich erstmals auf Deutsch erschienen, wird es dort als »Die Wissenschaft der Leidenschaft« übersetzt, was jedoch dem wirklichen Inhalt nicht optimal entspricht, denn es geht weniger um Leidenschaft als um ganzheitliche Energie oder den eigenen integralen Flow in der »göttlichen Dimension«.
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