Philipp Feichtinger

Philipp Feichtinger – Durch die Trauer zu einem erfüllten Leben

Wie uns ein Tabuthema für die großen Schätze des Lebens sensibilisieren kann

Jeder Mensch hat einen individuellen Weg mit dem Gefühl der Trauer umzugehen. Ob emotionaler, rationaler oder spiritueller Trauertyp, wichtig bei einem persönlichen Verlust ist es, die aufkommenden Emotionen zu verarbeiten und so die Möglichkeit zu haben, Einsichten und Erkenntnisse für das weitere Leben zu gewinnen.

Tod und Sterben begegnen jedem Menschen unweigerlich im Laufe seines Lebens. Egal, ob wir nahestehende, geliebte Menschen oder Tiere gehen lassen müssen, die damit verbundenen Veränderungen werden ihre Spuren auf uns hinterlassen. Wenngleich viele Menschen nur den Schmerz und Verlust wahrnehmen, die mit Trauer und Abschied verbunden sind, so steckt dahinter meist noch ein viel größerer Zauber, als wir vermuten würden. 

»Tod und Sterben können nicht nur tiefgreifende Lernprozesse in uns bewirken, sondern uns auch ein neues Verständnis über unser eigenes Leben entwickeln lassen. «

Tod und Sterben können nicht nur tiefgreifende Lernprozesse in uns bewirken, sondern uns auch ein neues Verständnis über unser eigenes Leben entwickeln lassen. Trauer ist dann das notwendige Fahrzeug, dass uns von unseren bisherigen Überzeugungen und Lebenseinstellungen zu neuen Ufern führen kann. Werfen wir daher einen Blick auf ein Tabuthema, dass so viel Segens- und Heilkraft in sich bergen kann, wenn wir uns ihm nur bewusst hingeben.

Der Tod als letztes Mysterium

So sehr Wissenschaft und Medizin inzwischen entwickelt und bereits in ungeahnte Sphären vorgedrungen sind, so wenig wissen sie Bescheid, was zum Zeitpunkt des Todes und danach im jeweiligen Menschen geschieht. Natürlich ist bekannt, was auf der Körperebene abläuft, doch die Vorgänge auf der Seelenebene und im Unterbewusstsein bleiben ein Geheimnis. Ich finde, das ist auch gut so. Tod und Sterben bleiben damit auch eines der letzten Mysterien des Lebens und unplanbar. Gott sei Dank kennen wir alle nicht den genauen Zeitpunkt, wann unsere Zeit auf Erden zu Ende ist. Denn dies »zwingt« uns dazu, mit unserer Lebenszeit kostbar umzugehen und zu begreifen, dass wir eben kein Dauergast sind. Doch genau diese Tatsache ängstigt auch so viele Menschen: Sie haben keine Kontrolle über den Tod und werden damit auch an ihre eigene Endlichkeit erinnert.

Auch wenn niemand sagen kann, was wir während des Sterbeprozesses genau erleben und was dann geschieht, so kann die Überlegung Trost spenden, dass etwas Neues auf uns wartet. Ganz gleich, ob wir die christliche Betrachtung des ewigen Lebens bei Gott oder spirituellere Überlegungen hin zur Wiedergeburt bevorzugen, wir alle werden den entsprechenden Prozess hindurchschreiten. Schon das alleine kann beruhigend sein. Niemand kann sich davor entziehen.

Fehlende Trauerkultur und Tabu

Blickt man in die Gesellschaft, Wirtschaft, Politik oder Medien, so wird schnell ersichtlich, welche Bedeutung Trauer beigemessen wird: nämlich eine verschwindend geringe. Dies kann zum einen durch den Fokus auf die Sonnenseiten des Lebens (das Schöne, Urlaub, Gesundheit, Geschenke, o.Ä.) erklärt werden, zum anderen leben wir in den letzten Jahrzehnten eine Kultur bestehend aus Schneller, Besser, Weiter und Höher. Dort haben Trauer und die Beschäftigung mit Tod und Sterben natürlich keinen Platz. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass der moderne Mensch es versäumt hat, eine Trauerkultur zu entwickeln. In der Schule und während der Ausbildung lernen wir so vieles, doch elementare Dinge, wie den Umgang mit dem Tod oder Möglichkeiten der Trauer, werden nicht einmal gestreift (mit Ausnahme des Religions- oder Ethikunterrichts).

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Es verwundert daher nicht, dass ein Großteil der Menschen diesem Thema ablehnend oder zumindest zurückhaltend gegenübersteht. Sie möchten sich damit nicht aktiv und bewusst auseinandersetzen, solange es sie nicht betrifft. Meist fürchten sie genau das, was die eigene Trauer zu Tage befördern könnte. Dies würde natürlich eine Auseinandersetzung mit tieferliegenden Themen erfordern, wofür man sich Zeit nehmen müsste. Genau das wird im Alltag häufig beiseitegeschoben, doch irgendwann sprudeln die unterdrückten Aspekte trotzdem heraus. Dann wird es die Aufgabe der Trauerarbeit sein, mit ihnen umgehen zu lernen. Es würde jedoch vieles einfacher machen, die Menschen zu schulen und zu sensibilisieren, wie Trauer gelebt werden und ihr Ausdruck verliehen werden kann. Je mehr wir dieses Tabu durchbrechen, desto heilsamer kann Trauer wirken.

Das Unbegreifliche begreifen

Vielleicht kennen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, den Moment, über den Tod eines nahestehenden Menschen informiert zu werden? Vielleicht waren Sie auch schon in den letzten Lebensaugenblicken eines Menschen anwesend. Je nach Umständen und der Art der Beziehung kann für uns nicht nur eine Welt zusammenbrechen, sondern wir versuchen auch zu verstehen, was gerade geschehen ist. Wir wären damit wieder beim oben beschriebenen letzten Mysterium des Lebens.

Dennoch möchten Verstand und Unterbewusstsein begreifen, Antworten erhalten und damit umgehen. Dies erscheint mir elementar wichtig und es liegt in der Natur des Menschen, zu analysieren. Doch in diesem Fall wird es uns wenig zufriedenstellend gelingen, was erst recht Ohnmacht und Verzweiflung nähren kann. Daher kann die Trauer ein so wertvoller Weg sein, ein für sich zufriedenstellendes Verstehen und Begreifen zu entwickeln. Auch dann mag es sein, das Herz und Verstand den vollen Umfang dessen, was geschehen ist, nicht erfassen können. Mithilfe der Trauer gelingt es möglicherweise leichter, damit Frieden zu schließen, wodurch das Unbegreifliche möglicherweise sogar angenommen werden kann.

Im Schattental

Wer bereits einen engen Angehörigen, vielleicht sogar noch auf dramatische Weise verloren hat, kennt den Moment, in dem man tief abrutscht. Ich bezeichne diesen Ort und auch das damit verbundene Gefühl als Schattental. Diese Metapher beschreibt den Zustand von Menschen im akuten Schock folgendermaßen: Alles befindet sich im Dunkel, wie eingehüllt im Nebel, orientierungslos stolpert man Schritt für Schritt weiter, ohne Sicht auf die Sonne oder Wissen, wann man sie wiedersieht. Das Schattental lässt sich wie ein düsterer Wald beschreiben, in dem man sich eine gewisse Zeit aufhält. Manchmal ist man kurz davor, den Ausgang zu finden, dann stürzt man wieder zurück. Dennoch wird man irgendwann den Aufstieg aus dem Tal schaffen und erkennen, welch wunderbaren Blick man von höheren Lagen auf die gesamte Umgebung hat. Man begreift, dass das Schattental nur ein kleiner Ausschnitt des großen Ganzen ist, wo der Nebel einfach hängengeblieben ist. Dieses Verstehen wird aber erst durch einen gewissen Abstand und etwas Mut möglich. Manche Menschen bleiben traurigerweise ihr Leben lang in diesem Tal. Das zeigen auch historische Beispiele wie Queen Victoria, die nach dem Tod ihres Mannes nur mehr Schwarz trug. Auch wenn der Aufstieg nicht leicht ist, es liegt an uns, den ersten Schritt zu gehen.

Die Tausenden Gesichter der Trauer

Jeder trauert anders und bei jedem äußert sich Trauer auch unterschiedlich. Dies kann positiv wie negativ gesehen werden. Betrachtet man Menschen nach einem schweren Verlust, so kann sich dies im Laufe der Zeit körperlich, je nach Phase, zeigen: von Zittern, über massive Verspannungen, psychosomatische Reaktionen aller Art, aber auch eine gebeugte Körperhaltung, Schmerzgeschehen, u. v. m. Vorrangig werden mit Trauer jedoch auch seelisch-emotionale beziehungsweise psychische Reaktionen wie Schreien, Weinen, Hysterie, Aggressionen, Verzweiflung, Wut, Rückzug, Schlafen, Appetitlosigkeit in Verbindung gebracht. Im Vorfeld lässt sich schwer sagen, wie die Gesamtheit aus Körper, Geist und Seele auf einen Todesfall reagieren wird. Dennoch kann in der Trauerarbeit eine ganzheitliche Vorgehensweise allen Ebenen Wohlbefinden schenken. Auf alle Fälle gilt, sich selbst gut zu beobachten und zu verstehen, was unser System mit seinen Reaktionen ausdrücken möchte. Je nachsichtiger und großzügiger wir mit uns selbst umgehen, desto leichter kann auch die Zeit der Verarbeitung und der Trauer fallen.

Raum für die individuelle Trauer

Trauer erfordert je nach Persönlichkeit und Beziehung zu dem verstorbenen Menschen auch unterschiedliche Zugänge. Es gibt keine pauschale Trauerempfehlung. Viel mehr ist es wichtig, in sich hineinzuhorchen und herauszufinden, was einem persönlich guttut oder in seinem Prozess auch weiterhilft. So sehr Ratschläge oder Tipps gut gemeint sein können, so sehr können sie jemand anderen auch überfordern. Daher möchte ich auch mit all meinen nun folgenden Empfehlungen Ihnen einfach ein möglichst breites Spektrum bieten und Sie vielleicht zum Ausprobieren einladen, jedoch keinen Druck ausüben, etwas davon zwingend anzuwenden. 

»Es gibt keine pauschale Trauerempfehlung. Viel mehr ist es wichtig, in sich hineinzuhorchen und herauszufinden, was einem persönlich guttut.«

Ich selbst durfte viel mehr die Erfahrung machen, dass manchmal aus heiterem Himmel die Idee kommt, etwas anzuwenden, weil der Zeitpunkt gerade reif dafür ist. Auch je nach Trauerphase bedürfen Körper, Geist und Seele jedoch auch unterschiedlicher Zugänge, weshalb Sie verschiedene Impulse für das Bewusstsein, Unterbewusstsein und Überbewusstsein erhalten werden. Am Ende des Artikels finden Sie einen kleinen Test, der Ihnen eine Richtung geben kann, welcher Trauertyp Sie sein könnten.

Empfehlungen für den aktiveren und den rationaleren Trauertypen

Viele Menschen wünschen sich während der Trauerphasen Ablenkung oder zumindest Beschäftigung, um ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen. Durch ihr Tun, Gestalten oder auch körperliche Arbeit können sie sich spüren und ihren Schmerz durch dieses Ventil ablassen. Der rationalere Trauertyp kann teilweise genau in diese Richtung gehen, ist jedoch auch derjenige, der viel nachdenkt, recherchiert und konkrete Handlungsschritte braucht, um mit dem Verlust zurecht zu kommen. 

»Viele Menschen wünschen sich während der Trauerphasen Ablenkung oder zumindest Beschäftigung, um ihrem Schmerz Ausdruck zu verleihen.«

Genau für diese Typen, ich fasse beide einfachheitshalber zusammen, folgen hier einige Empfehlungen:

  • Interaktive Übungen: Projekte, die dem verstorbenen Menschen gewidmet sind, können Hinterbliebene sehr erfüllen und den Ereignissen vielleicht einen kleinen Sinn geben. Möglicherweise gibt es noch etwas, dass dieser Mensch gerne erledigt oder getan hätte. Führt man diesen Wunsch/dieses Ziel alleine oder gemeinsam mit anderen fort, ist man in der Trauer verbunden und kann die Zuneigung nochmals ausdrücken. Auch körperliche Arbeit oder handwerkliche Tätigkeiten können sehr befriedigend sein und eine nachhaltige Erinnerung schaffen. Auch die Gestaltung einer sogenannten Gedenknische in den eigenen vier Wänden kann so ein Projekt sein, mit dessen Hilfe man die Trauer aktiv beziehungsweise rational verarbeiten kann.
  • Rituale: Gerade in Zeiten der Trauer können Rituale nicht nur Sicherheit, sondern auch Halt geben. So kann das verfassen eines Trauer- oder eines Gedenktagebuches nicht nur der eigenen Kreativität freien Lauf lassen, sondern auch dazu beitragen, ein liebevolles Gedächtnis an diesen Menschen zu entwickeln. Vor allem das Trauertagebuch kann die eigenen Gedanken und Fragen kanalisieren und die Reflexion fördern. Schreiben kann in diesem Zusammenhang unseren Verstand beruhigen und dank eigener Überlegungen sowie offener Fragen das Gedankenkarussell stoppen. Klassische Rituale können natürlich auch sein, die Grabstätte oder einen gemeinsamen Ort zu besuchen sowie regelmäßig eine Kerze zu entzünden.
  • Körperübungen: Trauer und Schmerz können, wie oben beschrieben, viele körperliche Ausprägungen haben. Körperübungen können hier dazu beitragen, sich selbst zu spüren und auch die eigene Lebendigkeit wahrzunehmen. Auch kleine Selbstmassagen oder energetische Methoden wie die Griffe der beiden Betreuerströme aus dem Jin Shin Jyutsu können helfen, den Körper sanft zu stimulieren und den körperlichen Ausdruck der Trauer in Bewegung zu bringen.

Spirituelle und Naturheilkundliche Helfer

Solange die Trauer und der damit verbundene Zustand nicht in schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen ausarten, bieten die Naturheilkunde und die Komplementärmedizin viele kleine Helfer, die in Zeiten der Trauer liebevolle Begleiter sein können.

  • Kräuter: Auch in verschiedenen Trauerphasen können Kräuter zur nervlichen Entspannung beitragen. Neben Baldrian und Melisse, kann die Passionsblume vor allem den Schlaf und die Zuversicht hin Richtung Zukunft fördern.
  • Edelsteine: Die Steinheilkunde empfiehlt Edelsteine auch für Zeiten der Trauer. So kann der Amethyst helfen, den Verlust zu verarbeiten und die Konzentration aufrechtzuerhalten, während der Amazonit Ausgleich und Beruhigung bewirken kann. Der Gagat kann inspirieren, das Unabänderliche anzunehmen.
  • Bachblüten: Der englische Arzt Dr. Edward Bach entdeckte vor etwa 100 Jahren 38 Blüten von Blumen, Sträuchern und Bäumen als Unterstützer bei verschiedenen Zuständen von Mensch und Tier. Auch bei der Trauerarbeit können beispielsweise die Notfalltropfen (6, 9, 18, 26, 29) gute Dienste tun. Als Einzelessenz kann Sweet Chestnut (Nr. 30) bei der Selbstfindung und bei Ausweglosigkeit unterstützen. Olive (Nr. 23) kann beispielsweise bei Erschöpfung und Energielosigkeit helfen. Sinnvoll ist es, mindestens drei Blüten in Fläschchenform zu ziehen und dann eine Mischung zu erstellen.
  • Ätherische Öle: Diese wirken über den Geruchssinn direkt auf das Limbische System und damit direkt auf das Gefühlsleben. Es kann ein Tropfen auf die Hand gegeben, ein Diffusor angereichert oder ein Trägeröl damit gemischt werden, um körperlich und emotional vom Öl zu profitieren. Während Lavendel beruhigt und den Schlaf unterstützt, erhellt Zitrone vor allem den Geist und fördert die Lebensfreude. Zypresse beispielsweise bringt Stabilität in stürmischen Zeiten und kann geistige Reinigung bringen.
  • Aura-Soma: Die von der Britin Vicky Wall entwickelten Farbessenzen, sogenannte Equilibrium Fläschchen, bestehen aus zwei voneinander getrennten Farbschichten und beinhalten neben Ölen auch Düfte, Edelsteine und Kräuter. Die ölige Essenz kann geschüttelt und am Körper aufgetragen werden. Für die Trauer eigenen sich insbesondere das Fläschchen B3 »Frieden im Herzen«, das energetisch das Herz stärkt und für das Kommen und Gehen des Lebens sensibilisiert. Auch B16 »Das violette Gewand« kann ein guter Begleiter sein, da es transformierende Prozesse einleiten sowie Lebenskraft und Durchbrechen von Freudlosigkeit fördern kann.

Unterstützung mittels Hypnose für den emotionalen Trauertypen

Wenngleich die Hypnose zu Unrecht noch immer von vielen Menschen missverstanden und mit Praktiken der unseriösen Showhypnose gleichgesetzt wird, so kann die therapeutische Anwendung, vor allem auch bei Themen der Trauer sehr viel Gutes bewirken. Neben Phantasiereisen, die beim Loslassen oder Transformieren helfen können, werden vor allem auch Techniken angewendet, die das Gefühl der Verbundenheit wieder stärken. Die Überwindung aktueller Hindernisse in der Trauerzeit, Vergebungsarbeit mit einem verstorbenen Menschen oder einfach die eigene Stärkung können Ansatzpunkte der Hypnose sein. Ganz gleich, welches hypnotische Verfahren gewählt wird, elementar wichtig ist der Austausch mit dem Gegenüber: Was ist sein Ziel? Wie möchte er sich fühlen? Wie stellt er sich den Zustand vor, wenn er sich so fühlt. Wählen wir Worte und Formulierungen des Klienten, wird die Hypnose nicht nur seriöser, sondern schafft auch Identifikation.

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Die Arbeit mit körpereigenen Ressourcen beispielsweise kann wesentlich dazu beitragen, in die Selbstwirksamkeit zu gelangen und positive Gefühle zu reaktivieren. Werden diese dann noch mit einem Anker gespeichert, einem mit unterstützenden Emotionen/Situationen verknüpften Schlüsselreiz, so kann auch im Alltag immer wieder eine Brücke zu diesen Gefühlen geschaffen werden. Gerade in Trauerphasen stellt die Bewältigung des Alltags oft die größte Herausforderung dar. Hier mit den Ankern zu arbeiten, lohnt sich auf alle Fälle. Eine individuelle Selbsthypnose-Anleitung kann diesen Prozess zusätzlich fördern. An dieser Stelle sei jedoch darauf hingewiesen, dass hypnotische Anwendungen keinen Gang zum Arzt oder Psychotherapeuten ersetzen, sondern lediglich eine Ergänzung der Trauerarbeit darstellen können.

Weitere Anwendungsgebiete hypnotischer Trance

Meist ist uns gar nicht bewusst, wie häufig wir uns eigentlich in hypnotischer Trance befinden. Dieser Zustand ist ganz natürlich und auch alltäglich. So können uns beispielsweise Visualisierungen und Manifestationen ebenfalls in hypnotische Trance führen. Sobald unser Gehirn angeregt wird, Vorstellungen zu kreieren und dabei seine gesamte Kreativität zu nutzen, tauchen wir immer tiefer in diesen Zustand ein.

Wer dahingehend mittels Selbsthypnose trainieren möchte, kann für seine eigene Trauer Entwicklungsprozesse in Gang setzen. Ein klassischer Weg dafür kann auch das Autogene Training nach Dr. Johannes H. Schultz sein, der dieses Entspannungsverfahren vor etwa 100 Jahren aus der Hypnose entwickelte. Die sieben Übungen der sogenannten Grundstufe ermöglichen, Körper, Geist und Seele zu entspannen und dank der Kraft der hypnotischen Trance auch trauerbedingte Reaktionen leichter zu verarbeiten.

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Auch der Schamanismus nutzt die Trance bewusst, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren oder bestimmte Transformationen in Bewegungen zu bringen. Hier genutzte Trancereisen, beispielsweise eingeleitet durch Trommeln, können dazu beitragen, belastende Informationen im Zusammenhang mit Trauer zu lösen und das Gegenüber hin zu persönlichen Frieden zu begleiten.

Übung »Dein Kraftort«

Schließe deine Augen und schalte deine Außenwelt auf Pause. Lass dich von deinem Unterbewusstsein nun zu deinem persönlichen Ort der Kraft führen, einem Platz, den nur du kennst und wo du neue Energie tanken kannst. Nimm wahr, wie dieser Ort immer deutlicher erscheint in all seiner Pracht. Lausche den Natur- und Tiergeräuschen. Erkundige die Umgebung und spüre, wie du neue Kraft tankst. Genieße die Energie dieses Ortes an einem ungestörten Plätzchen! Öffne dann wieder die Augen.

Möglichkeiten der Meditation für universellere Trauertypen

Für viele Menschen gehört Meditation zur regelmäßigen Routine und so könnte man ja auch meinen, sie im Zusammenhang mit Trauer zu nutzen. Dies kann durchaus sinnvoll sein, nur sollte man sich überlegen, warum und auf welche Art und Weise man Meditationen einsetzen möchte. Einerseits herrscht in der Gesellschaft ein falsches Bild über Meditation: Sobald man die Augen schließt, in die kreative Vorstellung geht, neue Verknüpfungen und Bewertungen schafft und emotional arbeitet, sind wir eher in der hypnotischen Trance. In der meditativen hingegen befinden wir uns, wenn wir einen sehr starken Fokus auf eine Information lenken und im Begriff sind, jegliche Bewertung abzutrennen. Meditation hat im Grunde kein Ziel, sondern möchte uns ermuntern, einfach zu sein.

Andererseits soll sie auch kein Instrument sein, um Trauer einfach weg zu meditieren. Auch hier gilt es achtsam zu sein. Falls jedoch Aspekte im Zusammenhang mit einem bestimmten Todesfall vorliegen, mit denen wir sehr stark hadern, die unsere Trauer verstärken, wir aber schwer loslassen können, dann kann die Meditation durch ihre Absichtslosigkeit einen Teil leisten, leichter anzunehmen. Durch die Möglichkeit, Bewertungen zu trennen und den Fokus zu erhöhen, können wir die belastende Angelegenheit vielleicht aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Damit kann auch die Trauer in eine leichter erträgliche Form übergehen.

Meditation »Durch andere Augen«

Überlege dir einen Aspekt im Rahmen eines bestimmten Todesfalls, der dir zu schaffen macht (äußere Umstände, Reaktionen anderer Menschen, rechtliche Angelegenheiten, etc.). Setze dich dann aufrecht hin und schließe deine Augen. Spüre einige Atemzüge lang, einfach nur diese sanften Bewegungen deines Körpers. Bleibe nur bei deinem Atem. Stelle dir dann vor, wie du nun durch die Augen eines geliebten Tieres oder Menschen blickst, die nichts mit dem Todesfall zu tun haben. Du betrachtest so dieses Thema, das dich belastet, und lenkst deine gesamte Energie nur darauf. Erkenne, dass dieses Thema einfach sein darf. Es ist einfach – weder gut noch schlecht. Bleibe nur bei diesem Blick durch die anderen Augen. Auch falls du abschweifen solltest, kehrst du mit dem Fokus sofort wieder dorthin zurück. Nimm wahr, wie diese Angelegenheit immer neutraler wird. Es darf sein. Du bist einfach und schaust auf dieses Thema. Halte deine Konzentration weiter und kehre dann zurück ins Hier und Jetzt mit geöffneten Augen.

Tod und Sterben als Lernprozess

So paradox es klingen mag, ich bin überzeugt davon, dass Tod und Sterben, abseits von Abschied und Schmerz Hinterbliebenen auch sehr viel Trost, aber auch Lernerfahrungen schenken können. Es ist immer wieder erstaunlich, wie ein Trauerfall alle anderen Themen des Lebens relativiert und die Prioritäten verschiebt. Die Welt und auch der Alltag werden aus einer völlig anderen Perspektive gesehen, die es durchaus zu bewahren gilt. 

»So kann es sehr wichtig für die eigene Lebensausrichtung sein, die Trauer zu nutzen, um den eigenen Status-quo unter die Lupe zu nehmen.«

Auch wenn sich vieles davon wieder »normalisieren« wird, so kann es sehr wichtig für die eigene Lebensausrichtung sein, die Trauer zu nutzen, um den eigenen Status-quo unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht lässt sich beispielsweise die eigene Identität hinterfragen: Wer bin ich eigentlich? Der Tod führt häufig zu einer kompletten Rollenverschiebung innerhalb eines Systems (Familie, Arbeit, Freundschaft, Umfeld), wodurch die Identitätsfrage durchaus berechtigt ist.

»Aus diesem Grund können uns Tod und Sterben auch mehr für das Jetzt sensibilisieren und Bewusstsein schaffen, Wichtiges weniger in die Zukunft zu verschieben.«

Gleichsam beginnt man auch den Moment und das Leben als Ganzes stärker zu schätzen. Dankbarkeit für das, was uns tagtäglich bereichert oder wir als selbstverständlich ansehen, kann nicht nur Frieden, sondern ein Bewusstsein für die eigene Fülle mit sich bringen. Dies wiederum wirkt sich auch auf die eigene Prioritätensetzung aus: Was in meinem Leben ist wirklich wichtig? Zeige ich Menschen, die mir viel bedeuten, dies auch? Der Mensch ist geneigt, manche Termine und Ziele auf später zu verschieben. Doch manchmal ist es zu spät dafür! Aus diesem Grund können uns Tod und Sterben auch mehr für das Jetzt sensibilisieren und Bewusstsein schaffen, Wichtiges weniger in die Zukunft zu verschieben. Die Liste an möglichen Erkenntnissen ließe sich noch lange erweitern. Doch vielleicht wird uns durch diesen unabänderlichen Teil des Lebens bewusst, was wir an ihm haben, und dass wir mehr daraus machen sollten.

Energieerhaltungssatz

Doch warum verwehren sich so viele Menschen dies überhaupt und wie kann der Abschied trotz allem tröstlicher gesehen werden, hin zu einer Veränderung der eigenen Sicht? Der Schweizer Hypnosetherapie-Experte Gabriel Palacios beschreibt drei Grundängste des Menschen: die Kontrolle zu verlieren, alleine zu sein und nicht zu genügen. Ihre gemeinsame Wurzel haben sie in der Urangst, nicht mehr verbunden zu sein. Genau hier sind wir mitten im Thema. Im Wunsch, die Trauer und den Tod zu begreifen, können sich genau diese Ängste mehr oder weniger stark äußern. Einer der schwersten Aspekte in Zusammenhang mit dem Abschiednehmen ist nämlich die Überzeugung, mit dem geliebten Menschen nicht mehr verbunden zu sein. Ja, wir können ihn nicht mehr physisch spüren, geschweige denn ihn berühren. Doch betrachten wir einen Menschen als Energie, so sagt die Physik im Sinne des Energieerhaltungssatzes, dass Energie nicht verloren gehen, sondern sich nur umwandeln kann. Im Zusammenhang mit dem Tod bedeutet das, dass die Energie dieses Menschen von seiner physischen in eine andere Form übergegangen, jedoch weiterhin vorhanden ist. Diese Vorstellung alleine kann sehr schön und tröstlich sein.

Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

Am Ende des eigenen Lebens erschließt sich erst der große Weitblick auf all das, was der Mensch geschaffen hat, vielleicht auch nicht erreicht hat oder welche persönlichen Wünsche er versäumt hat, umzusetzen. Diese Erkenntnisse dürften viele Menschen auf ähnliche Weise in der letzten Lebenszeit beschäftigen. So hat die Australierin Bronnie Ware acht Jahre als Palliativpflegerin gearbeitet und mit Sterbenden genau darüber gesprochen, was sie am meisten bedauern. Die fünf wichtigsten Erkenntnisse, verfasst in ihrem Buch »Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen«, seien hier kurz erläutert:

  • »Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.«

Verpflichtungen der Familie, dem Arbeitgeber oder der Gesellschaft gegenüber können die Gefahr bergen, sich selbst und seine Bedürfnisse hintenanzustellen, um zu gefallen und sich seine Berechtigung zu erarbeiten. Menschen scheinen erst am Lebensende zu erkennen, dass sie sich zu sehr nach den Erwartungen anderer ausgerichtet und deren Wünsche wichtiger genommen haben als die eigenen.

  • »Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.«

Der moderne Mensch definiert sich und vor allem seine Wertigkeit über Leistung. Je beschäftigter man ist und je weniger Zeit man scheinbar hat, desto mehr scheint das Prestige zu steigen. Dabei vergehen die Jahre wie im Flug. Privates oder Dinge, die einem guttun würden, werden dann häufig der Arbeit geopfert, bis man erkennt, dass das Leben aus mehr Facetten besteht, als man sich zugestehen würde. Noch ist es nicht zu spät, diesem Hamsterrad zu entkommen.

  • »Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.«

Aus Furcht vor Verletzungen oder Ablehnung, werden die wahren Gefühle immer wieder unterdrückt oder abgeschwächt. Ob es nun um Beziehungen oder den eigenen momentanen Gefühlszustand geht, Selbstverleugnung kann mit der Absicht einhergehen, keine Schwäche zu zeigen oder dem Wunsch, andere mit den eigenen Problemen nicht zu belasten. Alles Unausgesprochene und Unterdrückte hat offenbar trotz allem am Ende des Lebens seine Bedeutung und hätte vielleicht öfter ausgedrückt werden dürfen.

  • »Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.«

Diese Erkenntnis könnte als Folge von Punkt 2 und 3 gesehen werden. Ein Übermaß an Arbeit, gepaart mit wenig Freizeit und mangelndem Ausdruck der eigenen Gefühle kann auch dazu führen, dass sich Freunde abwenden. Dabei ist der Mensch ein soziales Wesen und braucht gerade in seiner letzten Lebensphase Halt und Beistand. Wer die Basis zu Lebzeiten nicht geschaffen hat, leidet häufig am Ende unter Einsamkeit. Darum bewahren wir uns den Schatz, den Freunde darstellen.

  • »Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.«

Dieser Punkt kann so als Haupterkenntnis über alle anderen gesehen werden. Wie oft wäre es zielführender, weniger kleinlich, streng sich selbst gegenüber oder rechthaberisch zu sein. Konflikte, Ankämpfen gegen Herausforderungen des Lebens oder auch das Verwehren von Vergebung können nur ein paar Faktoren sein, die den Zugang zum persönlichen Glück erschweren. Viele Menschen suchen ihr Leben lang nach Glück und erkennen möglicherweise zu spät, dass es die ganze Zeit über im Kleinen bereits vorhanden war. Glück kann manchmal nur eine Entscheidung entfernt liegen.

Test »Welcher Trauertyp bin ich?«

Beantworten Sie folgende fünf Fragen ehrlich und aus ganzem Herzen, am Ende finden Sie die Auflösung mit Anregungen. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass dieser Test nur als Richtlinie gesehen werden kann und kein allumfassendes Bild über persönliche Zugänge zur Trauer abbildet.

Frage 1: Wie würden Sie Ihren generellen Blick auf Tod und Sterben beschreiben?

a) Tod und Sterben nahestehender Menschen nehmen mich emotional sehr mit. Ich habe Angst vor dem, was kommt. (1)

b) Tod und Sterben sind Teil des Lebens. Wir alle sind nur eine begrenzte Zeit auf Erden. (3)

c) Tod und Sterben sind für mich mit dem Leben verbunden und eröffnen wieder einen neuen Abschnitt sowohl für die Hinterbliebenen als auch den Verstorbenen. (5)

Frage 2: Welcher Art der Trauer würde die Ihre am ehesten charakterisieren?

a) Verschiedene Gefühle und Erinnerungen stürzen immer wieder auf mich ein. Manchmal fühle ich mich hilflos und bin einfach nur traurig.  (1)

b) Ich möchte so rasch als möglich in meinen Alltag zurückkehren und mich ablenken. Das Leben muss weitergehen. (3)

c) Ich nehme mir die Zeit, die ich für einen würdigen Abschied brauche, und bin im Vertrauen, dass alles so geschieht, wie es mir guttut. (5)

Frage 3: Wie reagieren Sie, wenn Sie jemand auf den Verlust eines nahen Menschen anspricht?

a) Ich spüre rasch meine Gefühlswelt, nehme Erinnerungen wahr oder werde mir der Bedeutung des Verlustes wieder bewusst. Es kann sein, dass mir die Tränen kommen oder die Stimme versagt. (1)

b) Ich antworte sachlich und berichte, was geschehen ist bzw. was ich gerade denke. Alternativ erzähle ich nur das Nötigste. (3)

c) Ich beschreibe meine Gefühle und lasse sie zu. Ich kann von einer übergeordneten Ebene auf das Geschehene blicken und meinem Gegenüber dies erläutern. (5)

Frage 4: Welche Aussage könnte in Bezug auf Trauer am ehesten von Ihnen stammen?

a) Ich habe das Gefühl, als würde ich jeden Moment zerbrechen. Die Erinnerung schmerzt so sehr. (1)

b) Ich verstehe nicht, was geschehen ist. Habe ich einen Fehler gemacht? Habe ich etwas übersehen. (3)

c) Ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit und bin sicher, dass wir uns irgendwann wiedersehen werden. (5)

Frage 5: Wie gehen Sie am wahrscheinlichsten mit einem trauernden Menschen um?

a) Ich fühle mit diesem Menschen, erkenne seinen Schmerz und versuche ihn auf der Gefühlsebene zu erreichen. (1)

b) Ich rege den Menschen zum Nachdenken an und zeige ihm Möglichkeiten auf, wie er auf andere Gedanken kommen kann. Ich bestärke ihn, ins Tun zu kommen. (3)

c) Ich kommuniziere mit dem Menschen auf die Weise, wie er es vorgibt, und zwinge ihm keine Ideen oder Vorschläge auf. Gemeinsam philosophieren wir über die Bedeutung des Lebens und was Menschen nach dem Tod erwartet. (5)

Auswertung: 

Zählen Sie nun Ihre Punkte zusammen und finden Sie heraus, welcher Trauertyp Sie sind. Ich betone, dass die Punkteanzahl nichts damit zu tun hat, dass ein Typ besser wäre als der andere. Die Charakterisierungen der Typen sind an die drei Bewusstseinsebenen Unterbewusstsein, Bewusstsein und Überbewusstsein angelegt.

Der emotionale Typ: 5-10 Punkte

Ihre Trauer kennzeichnet sich eher durch Emotionen, Wahrnehmungen und Vorstellungen. Den Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten Sie durch die verschiedenen Ausprägungen Ihrer Gefühle und Sie spüren die körperlichen aber auch seelisch-emotionalen Reaktionen sehr deutlich. Ihnen fällt es schwer, sich abzulenken oder einen klaren Kopf zu haben. Ihr Unterbewusstsein ist in die Trauer sehr stark mit eingebunden. Nutzen Sie es daher, um die Emotionen zu verarbeiten und gestärkt ein liebevolles Gedächtnis zu entwickeln. Neben hypnotischen Übungen, Entspannungsverfahren und Visualisierungen können Ihnen auch Kräuter, Öle oder Bachblüten guttun, die Ihnen bei der emotionalen Regulation eine gute Stütze sein können.

Der rationale Typ: 11-17 Punkte

Trotz des Abschieds sind Sie auch in dieser Situation eher der rationale und logisch veranlagte Typ. Sie gehen mit Tod und Sterben pragmatisch um und erledigen Ihre Aufgaben möglichst frühzeitig wie gewohnt weiter. Selbstverständlich haben Sie auch die Momente, in denen Sie traurig sind, doch Sie achten darauf, sich sinnvoll zu beschäftigen oder aktiv mit der Trauer umzugehen. Vielleicht treiben Sie dann eher Sport, planen neue Projekte oder stecken Ihre Energie in die Arbeit. Auch für Ihre Familie und Freunde sind Sie ein Fels in diesen Zeiten, weil Sie konzentriert Ihre Aufgaben erledigen. Bei Ihnen ist die Ebene des Bewusstseins sehr stark ausgeprägt und Sie brauchen in Zeiten der Trauer etwas zu tun, um Ihren Verstand zu beschäftigen. Möglicherweise hinterfragen und analysieren Sie mehr als andere, auch im Hinblick auf die Zukunft. Nutzen Sie Ihren Verstand, um sich Notizen zu machen und Projekte zu planen.

Der universelle/spirituelle Typ: ab 18 Punkten

Das Leben hat Sie gelehrt, Situationen aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Sie wissen um die Bedeutung der Trauer und geben sich ihr zur gegebenen Zeit und auf die Art und Weise hin, wie es Ihnen guttut. Sie erkennen allerdings auch, wann Sie planen und die nächsten Schritte setzen dürfen. Ihr Verstand ist zwar stark, jedoch analysieren Sie weniger, sondern sind im Vertrauen, dass alles gut kommt. Bei Ihnen ist das Überbewusstsein stark ausgeprägt und Sie haben gelernt, sich trotz des Abschiedes nicht von Gefühlen überlaufen zu lassen oder sie einfach wegzuschieben. Sie brauchen keine Ablenkung, sondern gestalten die Trauer ganz individuell. Tod und Sterben sehen Sie in einem größeren Kontext und konnten daraus auch schon Erkenntnisse für sich sammeln. Für Sie kann es unterstützend sein, zu meditieren, Rituale und Gebete zu nutzen, um in Ihrer Energie zu bleiben. Aura-Soma, Bachblüten, Öle und Räuchermischungen können Wege sein, wie Ihnen die Trauer ein wertvoller Begleiter sein kann.

Fazit

Noch immer zählen Trauer sowie die Auseinandersetzung mit Tod und Sterben zu den großen Tabu-Themen unserer Zeit, die gerne totgeschwiegen werden. Zu komplex erscheinen sie den meisten Menschen und zu verlockend ist das Verhalten, einfach darüber hinweg zu gehen, solange eine Betrachtung nicht zwingend sein muss. Ja, Trauer ist vielschichtig und verlangt Fingerspitzengefühl sich selbst und auch anderen gegenüber. Wer sich jedoch aufmacht, dass Schattental zu verlassen und Trauer wahrhaftig zu leben, wird feststellen, dass sie ihre scheinbare Eindimensionalität verliert und allerlei Geschenke des Lebens bereithalten kann. So kann ein Anstoß geschaffen werden, sich mit den eignen Schatten und Ängsten auseinanderzusetzen und jeden Moment als neues Geschenk zu betrachten. Noch sind wir handlungsfähig, noch können wir Veränderungen herbeiführen. Nutzen wir daher jetzt die Trauer als Spiegel und Impulsgeber, bevor wir am Ende unseres Lebens bedauern, zu spät reagiert zu haben.

Philipp Feichtinger

Philipp Feichtinger ist Heilpraktiker, Naturheil- und Hypnosetherapeut, ausgebildeter Mittelschullehrer, Organetiker, Coach für geistige Entwicklung sowie Autor. Er führt seine eigene Praxis in Riedau/Österreich. 

nhp-feichtinger.at

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